Deutscher Name: Gefingerter Lerchensporn
Botanisch: Corydalis solida
Familie: Erdrauchgewächse
mehrjährig | heimisch | Silikat-, Granit- oder Urgesteinsböden; nicht auf Kalk
Höhe: 10-20 (30) cm
Blütezeit: März-Anfang Mai, traubiger Blütenstand
Farbe: hellblau, hell-lila bis zu purpurrot, variabel
Nektar/Pollenwert: N1 / P3
Vorkommen: Ganz Europa. Nach Osten bis Russland. In England, Dänemark und Norwegen eingebürgert.
Deutschland: Von den Tieflagen bis in Bergregionen anzutreffen. Hauptsächlich in den mittel- und süddeutschen Mittelgebirgen.
Lebensraum, Standort: Wächst bevorzugt in frischen und nahrhaften Böden im lichten bis teils tiefen Schatten der darüber liegenden Baumkronen. Gerne in Buchenmischwäldern, in Knicks und Gebüschen.
An zusagenden Standorten verwildert der Lerchensporn und bildet mit den Jahren mehr oder weniger große Trupps oder Anhäufungen kleiner Bestände. Der Lerchensporn lässt sich durch kräftige Staudenkonkurrenz meistens wenig beeindrucken, da er seinen Jahreszyklus bereits im Frühsommer abschließt.
Boden: Frische bis zeitweise feuchte, nährstoffreiche, lockere Mull- und Lehmböden an ausreichend feuchten und warmen Stellen. Der Gefingerte Lerchensporn mag keinen Kalk, also ideal für etwa Silikat-, Urgestein oder Granitgegenden. In Kalk-Gegenden sollte der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava oder C. bulbosa) verwendet werden!
Einen Hinweis auf Kalk im Boden kann das Trinkwasser geben. Ist die Quelle in der Nähe und das Wasser „weich“ so handelt es sich in der Regeln nicht um eine Kalkgegend.
Ist das Wasser hart und es bilden sich beim Geschirr und in der Abwasch schnell Kalkrückstände, so ist das Wasser kalkhältig und folglich auch die Gegend sehr wahrscheinlich eine Kalkgegend.
Setzhinweise: Achtung! Die Knollen sind empfindlich auf Austrocken, daher bitte nicht mehr länger lagern, sondern so rasch als möglich nach Erhalt setzen. Die Knolle einige Stunden vor dem Setzen in kühl bis max. zimmerwarmes Wasser einlegen und vorquellen. Anschließend sofort setzen.
Ca. 5 cm tief, Erde gut auch etwas nach unten auflockern, damit keine Staunässe entsteht. Knollen auflegen und wieder mit Erde abdecken. Nicht zu fest andrücken. Mit etwas Laub oder Laubkompost abdecken. Sollten in der Nähe von Gehölzen gepflanzt werden, die im Sommer eine Laubdecke zur Beschattung bilden.
Gute Bienenweide im Frühling
Nur langrüsselige Insekten wie Hummeln und Tagfalter haben eine Chance, an den schwer erreichbaren Nektar zu gelangen (im Sporn des oberen Kronblattes). Kurzrüsselige Hummeln beißen den Sporn gern von außen auf und klauen so den Nektar.
Der Gefingerte Lerchensporn ist z.B. Nektarlieferant für frühe Zitronenfalter und Futterpflanze für die Raupen des Schwarzen Apollo.
Tipps & Wissenswertes:
Im Handel sind auch einige Sorten erhältlich. Die Sorten versamen allerdings nicht farbecht und schlagen mit der Zeit in die Urform zurück.
Die Samen werden durch Ameisen ausgebreitet. Dies wird durch Samenanhängsel (sogenannte Ölkörper) bewirkt, welche den Ameisen als Nahrung dienen. Die Ameisen schleppen die Samen in ihren Bau und nach dem der Ölkörper verzehrt ist, werden die Reste aus dem Bau entfernt. Nun können die Samen bei günstigen Bedingungen keimen.
Im Garten wird man dennoch beobachten können, dass die Art mehr oder weniger freudig zur Verwilderung neigt. Ameisen tragen somit willig zur Verbreitung bei.