Deutscher Name: Gemeiner Liguster
Synonyme: Rainweide, Zaunriegel
Botanisch: Ligustrum vulgare
Familie: Ölbaumgewächse
heimisch
Höhe: 2 – 5 m
Blüte: rahmweiße Rispen, angenehmer Duft
Blütezeit: sommerlich, Juni – Juli
Pollen- / Nektarwert: die allerhöchsten Werte P2 / N2
Früchte: auffallend glänzend, tief blauschwarz.Von hohem Zierwert. Leicht giftig.
Wurzel: Ein besonders dichtes und feines Wurzelwerk durchzieht den Boden. Liguster bildet besonders auch feuchten Böden Ausläufer und kann daher zur Stabilisierung von steileren Bereichen eingesetzt werden. Das mit den Jahren dichte Wurzelsystem macht es besonders schwachwüchsigen Stauden schwer, sich gut zu entwickeln. Folglich sollten kräftige, starkwüchsige Pflanzpartner zum Einsatz kommen. Gut funktionieren viele bekannte Frühjahrsblüher wie Leberblümchen, Lungenkraut, Stängellose Schlüsselblume, Sternmiere, Maiglöckchen und die Palmblattnieswurz.
Verwendung im Garten: hervorragendes Einzelgehölz aber auch in Gruppen z.B. für Abpflanzungen. Böschungen besonnt oder schattig zur Rutschsicherung. Auch als Vor- oder Unterpflanzung von größeren Bäumen oder Gehölzen sehr gut geeignet. Ganz gezielt zur Förderung der Vielfalt seiner Beeren und Blüten wegen aber auch nicht zuletzt wegen seines undurchdringlich dichten Wuchses der für viele Vogelarten ein ideales Brutrevier darstellt.
Lebensraum, Standort: Anspruchslos, alle mäßig trockenen bis feuchte Böden. Sonnig bis schattig, extrem anpassungsfähig. Sehr frosthart und hitzetolerant
Boden: trocken bis feucht wird alles toleriert
Anwendungen: In der Volksmedizin wurde die Pflanze gegen Hals und Rachenentzündungen angewendet. Heute findet sie in der Medizin keinen Platz mehr, da Blätter, Rinde und Beeren giftig sind und in größeren Mengen zu Magenbeschwerden, Erbrechen und Übelkeit führen. Früher wurden die etwa erbsengroßen Beeren daher auch als Abführmittel eingenommen.
Ehemals eine wichtige Färberpflanze um Wolle tief blau zu färben. Auch Tinte oder Farben zum Malen wurden damit hergestellt. Ebenso wurde Wein gefärbt.
Besonders Honig- und Wildbienen finden ein gutes Nektar- und Pollenangebot. Etliche Wildbienen wie Sand- und Furchenbienen benutzen den Pollen als Nahrung für ihre Brut.
Verschiedenste Schmetterlingsarten besuchen die Blüten, an deren Grund sich der Nektar befindet. Als Beispiel seinen Kohlweißling, Kleiner Fuchs, Gemeiner Scheckenfalter, Großes Ochsenauge und verschiedene Widderchenarten genannt.
Interessant ist, dass der Liguster von vielen recht verschiedenen Schmetterlingsarten als Nahrungspflanze der Raupen genutzt wird. Darunter gelegentlich sogar der bekannte Totenkopffalter und natürlich der Ligusterschärmer. Die Raupen des Ligusterschwärmers sind besonders auffällig und nicht zu übersehen. Aber auch zahlreiche Spanner und über ein dutzend kleinere Schmetterlingsarten nutzen den Liguster als Nahrungspflanze.
Mindestens 20 Vogelarten wurden bereits gezählt, die Ligusterbeeren als Nahrungsquelle nutzen. Durch das anschließende Ausscheiden der Samen wird der Liguster auch hauptsächlich verbreitet. Amsel, Singdrossel und der Dompfaff sind einige dieser Vogelarten.
Aufgrund der in den Sommer reichenden Blütezeit eine wertvolle Bienen- und Insektenweide. Die Ligusterblüten werden auch gerne und viel von verschiedenen Insekten besucht. Auch für Honigbienen eine wichtige Trachtpflanze im Sommer.
Wissenswertes
Liguster ist in der allgemeinen Wahrnehmung hauptsächlich als altbekannte Heckenpflanze verankert. Wenigen ist bewußt, daß es sich beim Liguster um eine hervorragende Insektenpflanze handelt. Auch von seinen übrigen Eigenschaften, wie eine reiche, wohlriechende Blüte sollte er wieder mehr in unseren Gärten Einzug halten. Idealerweise als frei wachsende Pflanze mit vielen Blüten und Beeren.
