Deutscher Name: Steinweichsel
Synonyme: Felsenkirsche
Botanisch: Prunus mahaleb
Familie: Rosengewächse
heimisch
Höhe: 3 bis 6 m, selten höher
Wuchs: sparriger Strauch, auch kleinerer Baum mit kleinem Stämmchen
Die Steinweichsel ist ein sommergrüner Großstrauch, selten auch (mehrstämmiger) Kleinbaum von bis zu 8 (10) m Höhe und 8 (10) m Breite. Durch Wurzelsprosse bildet die Art oft breite Gebüsche.
Blüte: kurz vor dem Laubaustrieb, weiß. Die Einzelblüten stehen zu 4 bis 12 Stück in einer Schirmtraube. Starker, süßer Duft.
Blütezeit: April bis Mai
Frucht: ca. 8-10 mm Durchmesser, etwa erbsengroß, variieren aber regional stark in Größe und Farbe, von dunkelrot bis schwarz. Nur die vollreifen Früchte sind roh genießbar.
Blatt: rundlich bis herzförmig, ca. 8 cm lang, meist kahl und beidseitig glänzend
Rinde/Borke: alte Borke längsrissig
Standort: Völlig anspruchslos. Gedeiht auf allen eher trockenen Böden, allerdings werden saure Standorte nicht vertragen. Vollkommen stadt- und hitzeverträglich
Vollsonnige bis leicht absonnige Wald- und Gehölzränder, in Hecken sowie Berberitzengebüschen. Ausgesprochen wärme- und sonneliebend. Zerstreut in trocken-warmen, stickstoffarmen Flaumeichenwäldern. Flachgründige, Kalk-Gesteinsböden. Trockene Hänge, Steppenwälder
Verwendung: Sowohl als einzelnes Gehölz als auch in Heckenpflanzungen sehr gut
Vorkommen: Die Steinweichsel hat ein weites Verbreitungsgebiet vom Norden Afrikas über die iberische Halbinsel, nördliches Mittelmeergebiet über den Appenin bis zum Balkan und weiter nach Klein- und Vorderasien.
Früher auf Mitteleuropäische Wärmegebiete wie Kaiserstuhl, das Altmühltal und entlang der Nahe beschränkt
Deutschland: Im Rheinland, Nordpflanz, Donautal, Im Hunsrück, in Teilen der Fränkischen Alb urwüchsig, Weinbauklima, ansonsten eingebürgert.
Österreich: Entlang der Thermenlinie und im Wiener Raum sowie Weinviertel
Früchte: Die Früchte reifen recht unregelmäßig. Daher werden sie meist von Hand gepflückt. Aus den trockenen Früchten kann Tee gebrüht werden oder Säfte hergestellt werden. Getrocknete Früchte harmonieren auch gut mit Schokolade.
Kerne: In Südost-Europa, im Mittleren Osten, im Libanon und der Türkei ein uraltes Kulturobst, wobei nicht das Fruchtfleisch sondern die Kerne genutzt werden.
Die Kerne enthalten Öl und haben ein gut wahrnehmbares Bittermandelaroma. Der Geschmack ist nussig bis leicht bitter. Daraus wird das sog. Mahlepi-Pulver gewonnen. Dieses wir zum Aromatisieren von verschiedenen traditionellen Speisen verwendet. Hauptsächlich Gebäck und Brot aber auch Kekse und anderes Gebäck. Das Griechische Osterbrot erhält sein besonders Aroma aus dieser Zutat.
Nutzung: Die Steinweichsel wurde früher vor allem in Ostösterreich, Ungarn und den Vogesen wegen ihres duftenden Holzes für Pfeifenrohre und Gehstöcke verwendet und dazu auch kultiviert. Die Kulturmethode wurde im frühen 19. Jahrhundert in Baden bei Wien entwickelt und zu einer regional bedeutsamen Sonderkultur (Wikipedia)
Wie für Rosengewächse üblich, werden die sehr zahlreichen Blüten sehr gut besucht von Bienen und Hummeln. Die leicht zugänglichen Blüten bieten reichlich Nektar an und sind vor allem in trockenen Gebieten eine unempfindliche und sichere Bienenweide für das frühe Jahr.
Bei der Steinweichel kann sowohl das Fruchtfleisch als auch der Kern kulinarisch hervorragend verwertet werden.
Tipps & Wissenswertes:
Prunus mahaleb ist eine gute Art für Feldhecken und breite, freie Blütenhecken in parkartigen Anlagen oder sonnig-warme, trockene Waldränder. In geräumigen Abstandsflächen im Straßenbegleitgrün oder auf größeren Stadtplätzen ist ein Einsatz ebenfalls eine schöne Alternative, allerdings ist der hohe Platzbedarf zu bedenken.
Quellen:
Wikipedia
Galasearch
555 Obstsorten für den Permakulturgarten und Balkon