Deutscher Name: Schweizer Weide
Botanisch: Salix helvetica
Familie: Weidengewächse
sehr spezielle, wunderschöne Zwerg-Weide für nicht zu heiße Lagen
Höhe: meist knie- bis hüfthoch und in etwa gleich breit wie hoch
Wuchs: kleiner, dichter Strauch mit recht dicken Ästen. Die Jungtriebe sind auffällig weißfilzig.
Blütezeit: März-April
Blüte: silbrig-weiße, später goldgelben Kätzchen, erscheinen kurz vor dem Blattaustrieb
Die weiblichen Kätzchen werden bis zu 8 cm lang.
Blatt: seidige, silbrig-weiße Behaarung
Zweige: Die letztjährigen Triebe sind wollig-filzig behaart. Die zwei- bis vierjährigen Zweige besitzen eine rotbraun bis graue Rinde, die mit zottigen Haaren besetzt ist. Später verkahlen die Zweige dann und haben einen leichten hellbraunen Glanz.
Die absolut frostharte aber nicht für zu heiße oder trockene Standorte geeignete Weide fühlt sich in kühleren, absonnigen Lagen sehr wohl. Etwa auf der Nord- oder Nord-Ostseite des Hauses. Auch in Steinanlagen (bei frischem Boden) oder im Trog kommt sie besonders schön zur Geltung. Schneelagen sind vorteilhaft.
Standort: Am Naturstandort auf kalkfreiem, feuchtem Lawinen- und Blockschutt in höheren Berglagen, oft auch oberhalb der Baumgrenze in Höhenlagen von 1700 bis 2500 Metern. In den Mulden schneereicher Gebiete bildet sie beeindruckende, etwa kniehohe Strauchdickichte. Sie bevorzugt dort die schattige Nordlage und lange von Schnee bedeckte Hänge. Dies sollte bei einer Auspflanzung im Garten unbedingt mit berücksichtigt werden.
Boden: Auf allen durchlässigen, aber nicht zu trockenen Böden. Die Schweizer Weide gedeiht nicht oder ungern auf Kalkböden sondern bevorzugt neutral bis leicht saure Böden. Stark saure Böden werden ebenso gemieden. Insgesamt ist sie aber nicht anspruchsvoll.
Die natürlichen Vorkommen sind in Mitteleuropa aus Österreich, Tschechien, Polen und der Schweiz bekannt. Aber auch Höhenlagen in Italien und Frankreich zählen zu den natürlichen Verbreitungsgebieten. Aus Österreich sind insbesondere Bestände aus den Hohen Tauern, den Zillertaler Alpen, dem Schwarzenstein, der Steiermark und Kärnten belegt. In den Schweizer Zentralalpen gilt sie als eine der häufigsten Weidenarten. Am Brocken im Harz gelang ihr die Einbürgerung.
Wie alle Weiden eine hervorragende Insektenweide! Erstens aufgrund der frühen Blüte und zweitens bringt die große Fülle ihrer Kätzchen reichlich Nektar und Pollen. Sowohl Honigbienen als auch Hummeln und Wildbienen, aber auch Schwebfliegen Schmetterlinge und Käfer finden sich auf der guten Nektarquelle ein.
Die Schweizer Weide wird gebietsweise recht häufig zur Sanierung und Neuerrichtung von abgesackten oder ausgeschwemmten bzw. erodierten Flussufern eingesetzt. Dazu werden in Schichtbauweise (wie bei einer Lasagne) Lagen von Aufschüttmaterial mit Lagen von lebenden Zweigen abgewechselt.
Die Weiden werden horizontal gelegt und schauen vorne aus der Böschung etwas heraus. So bewurzeln sie im Schüttkörper und stabilisieren diese. Die Weiden bilden überdies Wurzeln, die oberflächennah bis ins Wasser reichen. So entsteht eine Art vorgelagerter Uferbereich der zusätzlichen Schutz vor Erosion bildet.