Deutscher Name: Acker-Lichtnelke, Nachtblühendes Leimkraut oder Nachtnelke, „Nachtfalter-Duftnelke“
Botanisch: Silene noctiflora
Familie:Nelkengewächse
Heilpflanze | einjährige krautige Pflanze | gute Selbstaussaat | heimisch
Höhe: 15-50 cm
Blüte: Die sich erst abends öffnenden, zart duftenden Blüten sind zwittrig. Die Kronblätter sind weiß oder blass rosa
Blütezeit: Juni-September
Lebensraum, Standort: vorwiegend auf Äckern und Brachen, gedeiht am besten auf trockenen, wechselfeuchten, kalkhaltigen und mäßig stickstoffhaltigen Böden
Vorkommen: in den gemäßigten Breiten Europas und Asiens, Verbreitungsschwerpunkt liegt dabei auf Zentral- und Osteuropa
Kombination: diverse Acker-Beikräuter wie Feld-Rittersporn (Consolida regalis), Kleine Wolfsmilch (Euphorbia exigua), Glänzender Ehrenpreis (Veronica polita)
Insekten, die auf der Pflanze landen, werden von deren klebrigen Haaren festgehalten. Die meisten können sich wieder befreien, werden dabei aber klebrig, so dass bei weiteren Blütenbesuchen der Blütenstaub an ihnen haften bleibt. Erst am späten Nachmittag öffnen die Blüten und verströmen einen süßlichen, kleeartigen Duft, der die Nachtfalter anlockt.
Tipps & Wissenswertes:
Tipp: Mit der Nachtfalter-Duftnelke (so würde ich sie nennen) zieht sicher ein vielleicht auf den ersten Blick unscheinbares, bei genauerer Betrachtung aber kostbares Kleinod in den Garten ein. Vor allem braucht diese Pflanze etwas, was in unserer Zeit immer mehr aus den Freiräumen verschwindet: Dynamik. Ackerränder, die immer wieder verändert oder umgebrochen werden, ermöglichen erst die erfolgreiche Selbstaussaat dieser als Acker-Unkräuter bezeichneten Pflanzengruppe.
Wissenswertes: Die Bestäubung der Acker-Lichtnelke erledigen abend- und nachtaktive Insekten, also meistens Nachtfalter. Die Art wird, wenn überhaupt als minderwertiges „Unkraut“ wahrgenommen. Erstaunlicherweise ist selbst ein solches „Unkraut“ bereits gefährdet oder kaum mehr anzutreffen. Ein weiteres klares Indiz für einen rasenden Flächenverlust, die rasante Ausbreitung einer monotonen Landwirtschaft und die völlige Überpflegung diverser Straßen- und Wegsränder.