Deutscher Name: Schwedische Vogelbeere
Synonyme: Schwedische Mehlbeere, Oxelbeere (schwedisch Oxel)
Botanisch: Sorbus intermedia
Familie: Rosengewächse
Höhe: ca. 3 – 7 (12) m, langsamwüchsig, die Höhe ist sehr stark vom Standort anhängig
Breite: ca. 5 (-7) m
Wuchs: langsamwüchsig, Top auch für kleinere Gärten,
malerisch, bildet dicht eiförmige Kronen aus
Eigenschaften: Extrem windhart, frostfest, hitzeverträglich und aufgrund der ausgesprochen tiefreichenden Wurzeln auch gut trockenheitsverträglich, gut stadtklimatauglich
Blütezeit: Mai – Juni
Blüte: weiß; endständige, rispenartigen Blütenstände; Einzelblüten von etwa 2 Zentimeter Durchmesser, je fünf weiße Blütenblättern
Frucht: Rot-orange leuchtende, beerenartige, kleine Apfelfrüchtchen, die gelbes Fruchtfleisch und mehrere Kerne enthalten, ca. 1 – 1,5 cm im Durchmesser.
Essbar! Mehlig-süßlicher Geschmack, vielseitig verwertbar.
Die Üppigkeit des Fruchtbehanges schwank von Jahr zu Jahr bisweilen stark
Die Schwedische Vogelbeere ist selbstruchtbar
Blatt: bis 10 Zentimeter lang, eiförmigen, etwa bis zur Mitte gelappt und an der Spitze gesägt.
Oberseite dunkelgrün glänzend, Unterseite grau-filzig.
Herbstfarbe: es kann eine prächtige Herbstfarbe ausgebildet werden. Meist dominieren Rottöne, auch gelb und orange ist vertreten
Rinde: grau, relativ glatt
Wurzel: tiefes Herzwurzelsystem
wunderschönes Solitärgehölz mit hoher ökologischer Relevanz. Als klimaffites Gehölz bewertet. Für Sichtschutzpflanzungen gut geeignet aufgrund des dichten Wuchses
Standort: Bevorzugt sonnig bis leicht halbschattig, Offene Lage bis hin zum sonnigen Gehölz- oder Waldrand. Die Schwedische Mehlbeere hat ihr Optimum auf leicht frischen Böden ist aber überraschend trockenheitsverträglich
steinig oder sandig stellt kein Problem dar. Eher bereiten ihr zu schwere, lehmige und zur Vernässung neigende Böden Probleme. Bevorzugt werden zwar nicht zu trockene, eher frische Substrate, aber die Schwedische Mehlbeere entpuppt sich als überraschend trockenheitsverträglicher Stadtbaum
Südschweden, Seeland, Bornholm, Ödland, Dag, Ösel, Estland, und Lettland, das Baltikum, Polen sowie Nordostdeutschland
Wie alle Mehlbeeren für Insekten und andere Tierarten enorm wichtig. Bisher wurden bereits fast 40 Wildbienen beim Sammeln von Nektar und/oder Pollen an den Blüten nachgewiesen. Etliche Schwefligen, auch Schmetterlinge, die ihre Eier daran ablegen sowie Käfer und Fliegen.
TOP-Vogelgehölz: Extrem beliebtes Vogelnahrungsgehölz; sobald unsere Schwedischen Mehlbeeren reif sind, räumen die Amseln mit ihnen auf
Nach den ersten Frösten schmecken die Früchte süß-säuerlich und werden zur Herstellung von Marmeladen, Gelees und Sirup verwendet. Die Inhaltsstoffe sind denen der Mehlbeere sehr ähnlich. Vitamin C, Apfel- und Zitronensäure, Pektin. Schwedische Mehlbeeren haben jedoch keine Parasorbinsäure, die für den bitteren Geschmack und die Unbekömmlichkeit vor Frosteinwirkung bei unseren Ebereschen verantwortlich ist.
Frisches Saatgut ist jederzeit keimbereit bei Temperaturen um die 20 Grad und frischem Substrat.
Tipps & Wissenswertes
Pflegetipps: Schwedische Mehlbeeren benötigen keine Pflege. Im Setzjahr und bei sehr langen Trockenperioden auch im Folgejahr bedarfsweise wässern. Nach dem erfolgreichen Einwurzeln ist Gießen nicht mehr notwendig.
Wissenswertes: Die verschiedenen Mehlbeerenarten kreuzen sich auch untereinander. Dabei entstehen immer wieder neue, stabile (erbfeste) Arten.
Die schwedische Mehlbeere ist eine erbfeste Hybride, die sehr wahrscheinlich aus der Mehlbeere, der Eberesche und der Elsbeere entstanden ist.
Unterscheidung von der gewöhnlichen Mehlbeere: Die heimische, Echte Mehlbeere (Sorbus aria) ist recht ähnlich, bleibt allerdings im Wuchs etwas kleiner. Ihre Blätter sind nicht gelappt, unterseits deutlich silber-grau und verfärben sich im Herbst weniger auffällig.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls zur Selbstmedikation anregen, sondern einen Überblick über den momentanen Wissensstand geben.
Eine Haftung hinsichtlich der Verwendung ist ausgeschlossen.
Quellen:
Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Helmut Pirc, Leopold Stocker Verlag)
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwedische_Mehlbeere
https://galasearch.de/plants/12365-sorbus-intermedia