Nahrungsquelle, wichtiges Versteck und Nistmöglichkeit für unsere Gartenvögel

Der natürliche Lebensraum unserer Gartenvögel besteht aus verschiedensten Gehölzen wie etwa alten Baumriesen mit morschen Astpartien, Baumgruppen, lebendigen Hecken, Unterholz und Totholz sowie teils undurchdringlichsten Gestrüppen (Schlehen).

Unsere Gartenvögel sind daher besonders dankbar und fühlen sich wohl, wenn sie in unseren Gärten solche Strukturen mit verschiedensten heimische Gehölze vorfinden. Einerseits dienen diese besonders vielen Arten als wichtige, teilweise überlebenswichtige Nahrungsquelle. Andererseits sind es gerade unsere heimischen Gehölze, die besonders dichte und bedornte oder stachelige Rückzugsgebiete (Weißdorn, Berberitze, Sanddorn) bilden. In diesen können sich unsere Vögel etwa vor Katzen oder Raubvögeln sicher fühlen und in Ruhe brüten.

Vogelschutz- oder Nistgehölze können natürlich auch mit exotischen oder nicht einheimischen Gehölzen funktionieren. Eine Scheinzypresse bietet auch gute Deckung. Wo der Unterschied aber bemerkbar wird, ist das Nahrungsangebot. Unsere heimischen Gehölze bieten den bei uns beheimateten Vögel einfach ideale Nahrungsquellen. Sie haben sich ja auch aneinander über lange Zeiträume anpassen können.

Durchschnittlich profitieren etwa 20 ! verschiedene Vogelarten von einer einzigen heimischen Gehölzart. Es gibt die extremen Spitzenreiter wie Vogelbeere (Eberesche), Vogelkirsche und Holunder. Auch der Wacholder zählt zu den herausragenden Vogelnährgehölzen. Immerhin noch 36 Vogelarten schätzen die Beeren des Faulbaumes.

Daher macht es Sinn, einen guten Mix – je nach Gartengröße – dieser Gehölze anzubieten.

Wichtig sei dabei zu erwähnen, das unsere heimischen Gartenvögel imstande sind, ihre bevorzugte Nahrungsquelle der jeweiligen Jahreszeit anzupassen.

Als Beispiel könnte man das Rotkehlchen anführen: Dieses frisst in der wärmeren Jahreszeit hauptsächlich Insekten, diese werden auch zum Großziehen der Brut verfüttert. Emsig sucht es im Laub nach Spinnen, Käfern und anderem Getier. Doch in der kalten Jahreszeit frisst es Früchte (besonders gerne die auffallenden Früchte des Pfaffenkäppchens) und Samen. Auch unsere Fettfutter nimmt es gerne an. In dieser Art und Weise machen es ihm viele Vogelarten nach.

Somit ist wiederum wichtig, beides für Vögel anzubieten. Einen Lebensraum, der einerseits viele Insekten beherbergen und hervorbringen kann und auf der anderen Seite genügend Sämereien und Früchte bereitstellt, um eine gute Nahrungsgrundlage zu bilden. Dies erreichen wir in hohem Maß mit einheimischen Gehölzen aber auch verschiedensten Stauden, die Früchte und Sämereien tragen (Disteln, Karden, Knautien, Glockenblumen etc.).

Der Winter stellt für viele Vogelpopulationen eine große Herausforderung dar. Speziell bei lange anhaltenden Kalt- und Schneephasen sind deshalb auch bereits lange anhaftende und vertrocknete Früchte eine willkommene Mahlzeit – etwa Hagebutten und Schlehenfrüchte.

Je nach vorhandenem Platzangebot können mannigfaltige Gehölze oder ganze Gruppen und Hecken gepflanzt werden.

Diese Gehölze sollen möglichst frei wachsen dürfen. So haben die Vögel über das ganze Jahr ein gewohntes, gut vertrautes Rückzugsgebiet. Gerade immergrüne Gehölze wie Eiben oder Wacholder dienen als wichtige Verstecke. Den Efeu kann man nicht genügend loben. Einerseits als kletterndes Gehölz, welches an Fassaden mit den Jahrzehnten für Vögel ideale Dickichte zum Nestbau bildet und nebenbei eine Vielzahl von Vogelarten mit den wertvollen Beeren, die ja mitten im Winter reifen, versorgt.

Wildrosen sind ein äußerst wertvoller Beitrag für den Vogelschutz. Die dichten Gestrüppe dieser wuchtigen, heimischen Rosenarten wie Hunds- und Weinrose sorgen für Schutz vor jagenden Vierbeinern und geben gerade den brütenden Vögel wichtigen Lebensraum.

Übrigens sollte Falllaub unbedingt in diesen Bereichen liegen bleiben. Unter der entstehenden Laubdecke lebt eine Heerschar von schmackhaften Insekten, die unsere Vögle immer gut gebrauchen können. Außerdem profitieren viele Begleitstauden vom Falllaub, welches für eine entsprechende Nährstoffversorgung für diese unterste Krautschicht sorgt. Leberblümchen, Lungenkraut und Schlüsselblume gedeihen hier prächtig.

Schöner und gesunder Nebeneffekt: Neben der Blütenfülle (Weißdorn, Schlehe) und den feinen Düften (Berberitze, Rosen) bilden viele unserer heimischen Gehölze besonders wertvolle, schmackhafte Früchte, die wir zu köstlichen Marmeladen oder Säften verarbeiten können. Oder daraus Tees gewinnen können und und und