Deutscher Name: Warziges Pfaffenhütchen
Synonyme: Warzen-Spindelstrauch
Botanisch: Euonymus verrucosus
Familie: Spindelbaumgewächse
Heimische Rarität mit wunderbarer Herbstfärbung
Pfaffenkäppchen für warme, eher trockene Regionen
Die Pflanze ist giftig
Höhe: 1 – 2,5 (3 )m
Breite: 2 – 3 m
Wuchs: sparriger, recht zarter Kleinstrauch
Eigenschaften: trockenheitsverträglich, verträgt Wurzeldruck und schattige Lagen
Blütezeit: Mai – Juni
Blüte: die kleinen, bräunlich bis gelb-grünlich, eher unscheinbaren, vierzähligen Blüten sind eine sehr gute Nektarquelle!
Frucht: die prächtig gefärbten Früchte erinnern an kleine Äuglein: Der schwarze Same (die Pupille) guckt aus dem roten Samenmäntelchen. Sie ähneln den Früchten des Gewöhnlichen Pfaffenhütchens (Euonymus europaeus) sind aber durch den „besonderen Blick“ gut von diesen unterscheidbar.
Reifezeit: August – Oktober
Blatt: eiförmig bis elliptisch
Herbstfarbe: auffällige, seltene und prächtige Herbstfarbe in rosaviolette bis purpurrosa Tönen
Zweige, Rinde: stielrunde Zweige und Äste, grau-grün bis grau-braun. Charakteristisch und namensgebend sind die korkigen Warzen auf verholzenden Zweigen. Während bei jungen Zweigen die Warzen unregelmäßig verteilt sind, ergeben sich bei älteren Zweigen linienförmige Anordnungen. Noch ältere Äste oder Stämme können auch eine glatte, graue Borke aufweisen.
Verwendung im Garten: Ganz ideal zur Ergänzung bestehender Gehölzpartien, wo sich andere Sträucher sich aufgrund der Trockenheit, der starken Durchwurzelung und des Lichtmangels schwer tun, kann das warzige Pfaffenhütchen eine wertvolle Bereicherung darstellen.
Die wenig bekannte aber ökologisch wertvolle Pflanze kann aber genauso gut als Einzelgehölz oder Solitär an etwas schattiger, mäßig trockener Stelle positioniert werden.
Boden: normal bis trocken, jedenfalls nicht zu feucht oder gar nass, kalkliebend.
Standort: Im Gegensatz zum Gewöhnlichen Pfaffenkäppchen (Euonymus europaeus) welches die feuchteren Flussauen schätzt, ist diese Art in den wärmeren und trockeneren Waldregionen anzutreffen. Der Warzige Spindelstrauch wächst also gern in der Strauchschicht von eher trockneren Laub- oder Mischwäldern.
Ganz Europa mit einem Vorkommensschwerpunkt in Zentral- und Osteuropa. In Österreich tritt der Warzen-Spindelstrauch in den wärmeren Bundesländern Burgenland, Wien, Niederösterreich und Kärnten auf.
Im wärmebegünstigten pannonischen Gebiet ist das Warzen-Pfaffenkäppchen häufig, sonst zerstreut. Im Gebiet der Böhmischen Masse gilt es als gefährdet.
Im Waldviertel besiedelt es die Steilhänge der Flusstäler.
Die leicht zugänglichen, kleinen Scheibenblumen sind eine wichtige Nahrungspflanze für Schwebfliegen, Honigbienen, div. Käferarten und auch Ameisen. Besonders werden verschiedene Wespenarten, darunter auch seltene angezogen.
Schmetterlinge: Die Pflanze wird nach dem Laubaustrieb gelegentlich von Pfaffenhütchen-Gespinnstmotten angenommen. Diese spinnen die Pflanze in ein seidiges Gespinst ein. Die gefressenen Blätter treiben in der Regel nach dem Verschwinden der Raupen erneut aus. Sehr ähnliches kann bei Traubenkirschen beobachtet werden.
Wichtige Vogelnahrungspflanze: Im Herbst und Winter werden die Früchte von zahlreichen Vögeln wie Drosseln oder Rotkehlchen und Elstern gerne als energiereiche Nahrungsquelle genutzt. Die Früchte des Pfaffenhütchens werden von mindestens 24 heimischen Vogelarten als Nahrungsquelle genutzt.
Pflegetipps: keine Pflegemaßnahmen nötig
Eine Haftung hinsichtlich der Verwendung ist ausgeschlossen.
Quellen: Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Helmut Pirc, Leopold Stocker Verlag), Wikipedia