Deutscher Name: Kleines Mädesüß, Knolliges Mädesüß, Wiesenkönigin
Botanisch: Filipendula vulgaris
Familie: Rosengewächse
Heilpflanze | mehrjährig, heimisch
Höhe: 15-50 cm
Blüte: weiß
Blütezeit: Mai-Juli
Lebensraum, Standort: sonnig, trocken bis wechselfeucht, kalkhaltigen, lehmig-humosen Halbtrockenrasen und Steppen sowie an warmen Gebüschrändern und Pfeifengraswiesen.
Vorkommen: Europa bis Nordafrika und Westsibirien. In den Alpen steigt es bis in Höhenlagen von etwa 900 Metern. In Österreich tritt das Klein-Mädesüß in allen Bundesländern auf und gilt als gefährdet. Im pannonischen Gebiet ist es häufiger anzutreffen.
Fundorte gibt es von den britischen Inseln über ganz Europa verteilt bis in die Türkei, Marokko, Algerien, ins Kaukasusgebiet von Georgien, Aserbaidschan, Armenien und sogar noch im Iran.
Kombination: Pfeifengras groß und klein (Molinia caerulea und arundinaceae), Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum), Diptam (Dictamnus albus), Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum)
Vor allem in den Abendstunden verleiten die Blüten des Kleinen Mädesüß einen honig- bis mandelartigen Duft. Die Blüten bieten reichlich Pollen an und sind daher bei Insekten (z.B. Bienen, Schwebfliegen, Käfern) beliebt. Weiters sind die Blätter eine wichtige Nahrungsgrundlage für die Raupen des Mädesüß-Perlmuttfalter, einer Schmetterlingsart, die in Mitteleuropa von Jahr zu Jahr seltener wird.
In der Küche lassen sich die Blüten vor allem für leckere Limonaden und Desserts nutzen. Die Blüten besitzen einen süßlich, mandelartigen und filigran sauren Geschmack und werden vor allem für süße Desserts wie Puddings, Sorbets oder Cremes aber auch Getränke wie Smoothies und Limonaden verwendet.
Die jungen Blätter im Frühling können als gesunde Wildkost in Salaten oder Suppen verarbeitet werden. Der Geschmack der Blätter ist leicht würzig, nussig und medizinartig. Je älter die Blätter werden, umso mehr nimmt der würzige Geschmack zu. Auch die Wurzeln haben einen süßlichen und pastinakenähnlichen, aber auch gewöhnungsbedürftigen Geschmack. Sie lassen sich in Suppen oder gedünstet essen.
Für die Zubereitung eines Mädesüßtees können die frischen und jungen Blätter, die Blüten oder die Wurzel verwendet werden. Blüten werden in einem Aufguss gekocht.
Tipps & Wissenswertes:
Im 18. Jahrhundert wurde das Kleine Mädesüß aufgrund seiner weinähnlich duftenden Blüten auch Weinblume genannt. Die Blättern riechen beim Zerreiben orangenartig.
Die Samen sind besonders keimwillig und benötigen keine Kältephase. Oft blühen die Keimlinge noch im selben Jahr.