Deutscher Name: Sibirische Schwertlilie, Wiesen-Schwertlilie
Botanisch: Iris sibirica
Familie: Schwertliliengewächse
giftig | mehrjährig | heimisch
Höhe: ca. 70-100 (120) cm
Blüte: sehr prächtig und auffällig, blau bis blauviolett, 3 bis 6 cm lange nach unten gebogene Blütenblätter. Meist mit einem hellen, weißlich-gelben, geaderten Schlund-Fleck.
Blütezeit: Mai bis Juni.
Samen: Die schwarz-braunen Samenstände sind vom Spätsommer an bis über den Winter zierend, denn sie stehen sehr stabil. Sehr schön im Kombination mit hellen Herbst-, Wintergräsern wie dem Pfeifengras oder der Rasenschmiele.
Wuchs: sommergrüne, langlebige, grasartige Horste. Durch kurze Ausläufer wachsen die Horte langsam in die Breite, werden dabei aber nicht flächig. In ganz alten Horsten stirbt das Zentrum ab, wodurch eine interessante ringförmige Struktur entsteht.
Die Blätter sind wesentlich schmäler als die anderer Schwertlilien und auf ärmeren Standorten fast grasartig.
Lebensraum, Standort: sonnige, sumpfige Nasswiesen; bevorzugt nicht gedüngte, also nährstoffärmere, gern wechselfeuchte Feucht- und Nasswiesen. Kann aber auch auf schottrigen Substraten wachsen, wenn diese genügend Feuchte aufweisen – etwa an Bach oder Flussufern.
Boden: Nicht zu nahrhafte, feucht bis zeitweise nasse Böden.
In Gartenkultur kommt sie auch mit frischen, aber nicht austrocknenden Böden zurecht. Die im Handel erhältlichen Sorten sind sogar eher nässe-empfindlich, da andere Iris-Gruppen trockener Böden eingekreuzt wurden.
Vorkommen: Mittel-Europa bis West-Sibirien bis in die Mongolei. Im Süden Schwedens, im Osten der USA und in Südost-Kanada eingebürgert.
Im Westen Deutschlands fehlt die Art oder sie ist unbeständig und an menschliche Siedlungen gebunden. In den Mittelgebirgsregionen sind die Vorkommen verstreut, mal mehr mal weniger starke Populationen.
Insgesamt ist die Art leider spürbar im Rückgang begriffen und gilt als gefährdet. Vor allem die großflächige Dränagierung von Feuchtwiesen sowie der generelle, rasante Lebensraumverlust setzt den Beständen stark zu.
Verwendung: Wunderschöne Art naturnaher Feuchtwiesen oder Gewässerränder. In größerer Stückzahl wirk sie besonders beeindruckend. Ein meerblau-leuchtendes Blütenmeer entsteht. Die Pracht ist zwar von kurzer Schönheit aber ich freue mich jedes Jahr wieder auf diese Schauspiel.
Kombination: Großes und Kleines Pfeifengras – Molinia, Großer Wiesenknopf – Sanguisorba officinalis, Schlangen-Knöterich – Bistorta officinalis, Trollblume – Trollius europaea, Langblättriger Blauweiderich – Veronica longifolia, Rasenschmiele, Baldrian – Valeriana officinalis, Sumpfdotterblume – Caltha palustris, Glänzende Wiesenraute – Thalictrum lucidum.
Bienen und andere Insekten finden gerne Gefallen an den sehr auffälligen Blüten. Besonders bei vielen Pflanzen besuchen oft viele Hummeln die riesigen Blüten.
Tipps & Wissenswertes:
Die Sibirische Schwertlilie verträgt eine späte sommerliche Maht gut. In solchen Wiesen kann sie große Massenbeständen ausbilden.
Im steirischen Oberen Ennstal gibt es noch einige beeindruckende Bestände der Wieseniris in artenreichen Feuchtwiesen. Von den einst freilich weit ausgedehnten Beständen ist nicht mehr viel übrig.
Diese werden vom Naturschutzbund Steiermark betreut:
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