Lamium maculatum – Gefleckte Taubnessel

nicht zu sonnig und nicht austrocknend,
bevorzugt werden frisch bis feuchte, nährstoffreiche Stellen. Man findet sie im Halbschatten von Gebüschen, an Waldrändern, in feuchten Gräben sowie in frischen Misch- sowie in Bruch- und Auwäldern. Oft auch im Siedlungsbereich anzutreffen. Eine gewisse Laubschicht sagt ihr ebenfalls zu, da diese den Boden feucht hält und Nährstoff einträgt. Sie steigt von der Ebene bis auf etwa 2000 Meter auf.

Die Gefleckte Taubnessel hat ein enormes Verbreitungsgebiet und ist in ganz Mittel- und Südeuropa, sowie West-, Kleinasien und China anzutreffen.

als unkomplizierter und extrem wertvoller Flächendeckend für den geeigneten Standort aber auch als bereichernde eingesprenkelte Pflanze in naturnahen Strauch- und Gehölzgruppen sowie für den nicht zu sonnigen, feuchten Platz im Garten, wo sich manch andere Pflanze oft schwer tut.

wir empfehlen diese Taubnessel nicht mit allzu hohen Stauden zu kombinieren. Lieber mag es die Taubnessel mit „ihresgleichen“ was die Höhe angeht. Auch halbhohe Gräser oder Farne sind gute Partner. Bei ähnlich hohen Stauden ist sie auch bemerkenswert durchsetzungskräftig und bildet mal mehr mal weniger stabile Pflanzengemeinschaften am Naturstandort etwa mit Girsch, Knollen-Beinwell, Kriechendem Günsel und dem Gefingerten Lerchensporn. Also viele wertvolle Inspirationen können wir uns abschauen für den eigenen Garten.

Eine unglaubliche Zahl von über 40 Wildbienen wurde im Verbreitungsgebiet an den Taubnesseln beim Pollen oder Nektar sammeln bereits beobachtet.
Weniger bewusst ist dass die Taubnessel eine wichtige Raupenfutterpflanze darstellt. An die 35 Raupenarten fressen oder entwickeln sich an der Taubnessel.
Außerdem bekommen die Blüten Besuch von Schwebfliegen und Käfern.
Die stark duftende Unterlippe ist mit Saftmalen versehene und hat eine hohe Attraktivität für unsere bestäubenden Insekten. An der Basis der Kronröhre wird die Belohnung, ein sehr zuckerreicher Nektar abgegeben. Diesen erreichen nur langrüsselige Hummeln und Wildbienen. Wobei durchaus die Kronröhre aufgebissen wird, um an den Nektar zu gelangen, was natürlich keine Bestäubung zur Folge hat aber einen schnellen Weg zum süßen Nektar darstellt.
Wenn unsere Hummel wie von der Blüte vorgesehen in die Kronröhre hinein krabbelt, verschiebt sich die Oberlippe gelenkartig nach hinten, wodurch Narbe und Staubbeutel so nacheinander den Rücken der Hummel berühren. So kommt es auch zur erwünschten Übertragung des Pollens von der einen zur anderen Blüte.

ie Gefleckte Taubnessel wie auch andere mitteleuropäischen Taubnesselarten
sind nahezu die gesamte Vegetationsperiode eine gehaltvolle und wertvolle Grundlage für diverse Hausteemischungen.
Ein erfrischender Salat mit Gurkenwürfeln, Schafskäse und den Triebspitzen sowie Blüten dieser Taubnessel ist schnell zubereitet.
In Gemüselasagne mit geröstete Nüssen und Ziegenkäse überzeugt unsere Taubnessel mit ihrer zarten Pilznote.
Auch in Bratlingen, als Gemüsechips oder in den Brotteig beigemengt ein Gewinn.
Außerdem sehr harmonisch in Gemüsesuppen, als Beigabe zu Gemüsetaschenfüllungen oder als spinatähnliches Gemüse.
Die Blüten sind eine schöne Dessert-Beigabe und Hingucker in einer kräftigen Kräuterbutter. Auch als Pesto oder mit gekochten Erdäpfeln schmackhaft.
Ganz experimentierfreudige GärtnerInnen sammeln die Samen, um sie im Winter auf der Fensterbank anzukeimen. Die alsbald erscheinenden Keimlinge werden z.B. dem Salat beigemengt.

Taubnesseln sind in der Volksmedizin als belebend, entzündungshemmend, antibakteriell, schleimhautschützend (Seifenstoffe), blutstillend, verdauungsfördernd und harntreibend wohl seit Jahrhunderten im Einsatz.
Äußerlich als Umschlag bei Hautschwellungen, Juckreiz, Krampfadern oder auch Nagelbettentzündungen empfohlen.