Deutscher Name: Immenblatt
Synonyme: Immenblattmelisse
Botanisch: Melittis melissophyllum
Familie: Lippenblütler
Höhe: ca. 30 – 50 (60-80) cm
Blütezeit: Mai – Juni
Blüte: große auffällige, sehr typische, weiß – rosa – lila Lippenblüten mit süßlichem Duft und reichlicher Nektarabgabe!
Typischerweise ist die Grundfarbe mehr oder weniger weiß mit einer deutlich abgesetzten rosa oder rosa gefleckten Unterlippe. Auch intensive violett gefärbte Unterlippen sind möglich.
Insgesamt ist also auch bei der reinen Wildform die exakte Farbausprägung recht variabel und reicht von reinem weiß hin zu kräftigen rosa oder lila Tönen.
Je ein bis drei der auffallend großen Blüten sitzen in den oberen Blattachseln beisammen und sind in der Regel in die selbe Richtung ausgerichtet (einseitswendig)
Frucht/Samen: es werden nur wenige Samen ausgebildet. Meist zu zweit in einer Blüte sitzend und schnell ausfallend
Blatt: ähnelt der Melisse, getrocknet von aromatischem Duft
Wuchs: horstig, aufrecht, typisch vierkantige Stängel. Das Immenblatt entwickelt sich langsam. Es dauert doch zwei, drei Jahre, bis die Pflanzen zu etwas kräftigeren Stöcken herangewachsen sind. Aber dafür ist das Immenblatt eine sehr ausdauernde Staude.
Gartenstandort: Das Immenblatt schätzt licht schattige bis durchaus sonnige Plätze, sofern der Boden nicht ganz zu trocken ist. Sommerlichen Trockenperioden ertragen gut etablierte Exemplare allerdings völlig schadlos. Keinesfalls zu feucht oder gar staunass.
Etwas verschattete und eher trockene Gartenpartien sind nicht einfach mit passenden Stauden zu bestücken. Somit ist das Immenbaltt eine besonders wertvolle Staude für diese nicht einfachen Gartenstandorte.
Auch in unmittelbarer Nähe von größeren Gehölzen bei entsprechendem Wurzeldruck fühlt es sich wohl. Allerdings ist es nötig, auf eine ausreichende Feuchtigkeitsversorgung züchten, bis die frisch gesetzten Pflanzen gut eingewachsen sind. Danach ist regelmäßiges Wässern eher schädlich als förderlich.
tiefgründige, gut durchlüftete, humose Lehmböden oder feinerdereiche, schottrig-sandige Böden sind optimal. Im Garten ist die Nährstoffversorgung meist besser als am Naturstandort, dies macht sich bald durch kräftigeres Wachstum bemerkbar.
Naturstandort: wärmebegünstigte Eichen-Mischwälder und Orchideen-Buchen-Wälder. Vorzugsweise von der Hügel- bis zur Bergstufe, licht- bis halbschattig und mäßig trocken bis frisch.
Iberischen Halbinsel über gesamte Balkanhalbinsel, Frankreich, britischen Inseln über Deutschland, Polen bis ins Baltikum, Zentral- und Südwest-Russland und zur Türkei.
In Österreich in allen Bundesländern außer Vorarlberg. In Salzburg und Tirol nur südlich des Alpenhauptkammes, also im Lungau und in Osttirol.
In Deutschland kommt es in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vor, wobei es in den nördlichen Bundesländern als stark gefährdet bis vom Aussterben bedroht eingestuft wird. Auch in der Schweiz heimisch.
Purpurroter Steinsame (Aegonychon purpocaeruleum), Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium), Bergflockenblume (Centaurea montana), Palmblatt-Schneerose (Helleborus foetidus), Heimische Cyclame (Cyclamen hederifolium), Schneemarbel (Luzula nivalis), Waldsteppenwindröschen (Anemone sylvestris), Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Die süß duftenden Blüten bieten reichlich Nektar an und werden intensiv von Hummeln, Wildbienen und Schmetterlingen beflogen. Der Nektar wird dabei so reichlich abgesondert, dass dieser den unteren Teil der breiten Kronröhre füllt!
Über 35 Wildbienenarten davon zwei Arten spezialisiert, sehr gerne Hummeln, Schmetterlinge, Schwebfliegen, Käfer
getrocknet stark nach Honig oder Zimt duftendes Laub, dabei geschmacklich bitter aromatisch
Im Frühling für Kräuteröl, Saucen, Gemüsesuppen. Verschiedentlich zum Aromatisieren von diversen Speisen oder Getränken geeignet
Über die Anwendungen gibt es leider nur wenige Aufzeichnungen aber die Wirkung soll adstringierend, blutreinigend, harntreibend, menstruationsstillend und beruhigend sein
Eingewurzelte Exemplare benötigen keine Pflege, im Frühjahr kann abgestorbenes Pflanzenmaterial vom Vorjahr entfernt werden
Wissenswertes:
Der Gattungsname Melittas leitet sich vom lateinischen Wort Melitta für Biene ab.
Der Artname melissophyllum wiederum besteht aus zwei Teilen. Und zwar dem lateinischen Wort für Honig „mel“ und dem, Griechischen Wort für Blatt „phyllis“. Also in etwa Honigblatt. Denn die Blätter der Melisse verströmen beim Zerreiben einen typischen Honiggeruch.
Quellen: Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, AT-Verlag
https://de.wikipedia.org/wiki/Immenblatt
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
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