Deutscher Name: Süßdolde
Synonyme: Myrrhenkerbel
Botanisch: Myrrhis odorata
Familie: Doldenblütler
Optisch wie geschmacklich ein ganz nobler Doldenblütler | In der Küche ein wahre Wunderpflanze
Höhe: 50-200 cm
Blütezeit: Mai-Juli
Blüte: große, strahlende Doldenblüten
Frucht/Samen: Die Samen sind etwa 2 Zentimeter lang und dunkelbraun.
Blatt: Die Laubblätter erscheinen sehr früh im zeitigen Frühjahr. Wechselständige, ziemlich große Blätter die unterseits etwas weich behaart.
Wuchs: Die Pflanzenteile duften stark nach Anis. Der hohlen und geriefte Stängel ist im oberen Bereich verzweigt.
Vorkommen: Ursprünglich in den Alpen, den Pyrenäen, den Apeninnen und auf der westlichen Balkanhalbinsel sowie im Kaukasusraum vor. Sie ist sonst in Europa oft durch Kultur verwildert und eingebürgert. In Österreich eigentlich nur im Süden (südliches Kärtnen auch hinüber nach Slowenien und Italien), sowie angrenzend in der südlichen Steiermark Grenzregionen nach Slowenien. In etwa das gleiche Gebiet, das auch die Heimat berühmten Nesselkönigs ist.
Anspruchslose, elegante Nutzpflanze für den eher nährstoffreichen Gartenboden mit ausreichend Feuchtigkeit.
Lebensraum, Standort: In Mitteleuropa meist in Nährstoffreichen Wiesen (Fettwiesen), Weiden, Hochstaudenfluren, an Waldrändern, auch in Auenwäldern anzutreffen. Sie gedeiht am besten auf kalkhaltigen Untergrund. In den Alpen steigt sie bis knappe 2000 m auf.
Boden: nährstoffreiche, frische Böden, also nicht zu trocken
Nesselkönig, Sterndolde, Sternmiere, Waldgeißbart, Rote Lichtnelke.
Schön mit diversen Frühlingsblühern wie Schneeglöckchen, Lungenkraut und Leberblümchen oder auch der Stängellosen Schlüsselblume
Gute Nektarpflanze für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln. Gerne auch von anderen Insektenarten beflogen, wie dies bei Doldenblütlern so üblich ist, etwa von Käfern und Fliegen.
Der Grundgeschmack ist – wie uns der Name ja verrät – süß bis anisartig.
Alle Teile der Pflanze können hervorragend in der Küche hergenommen werden.
Blätter: Der unverwechselbare Geschmack der Süßdolde macht ein Verwechseln mit ähnlichen, vielleicht weniger bekömmlichen Doldenblütlern so gut wie unmöglich.
Blätter: Die weichhaarigen, aromatischen Blätter können das ganze Jahr über als Beigabe für Salate, Gemüsespeisen oder auch zu Teezubereitung verwendet werden. Auch in Hackkräutermischungen (in Sauerrahm), zu Püree oder spinatartig und auch im Hausbrot oder zu Fisch und Meeresfrüchten kann die Süssdolde Verwendung finden. In Wildpflanzensalz oder im Ofen als gebackene Gemüsechips ließe sich die Liste der Verwendungsmöglichkeiten noch lange fortsetzen.
Das Aroma wird als angenehm, intensiv und edel bezeichnet.
Geräucherten oder gedünsteten Fisch wird mit einer raffinierten Sahnesauce serviert. Darin enthalten sind fein gehackte Süßdoldenblätter, Knoblauch und Zitronensaft. Wer mag, fügt noch etwas Fenchel hinzu.
Zander- oder Hechtfilet mit Süßdoldenpüree ist ein absolutes Highlight.
Stängel: Die Stängel sind besonders aromatisch So kann bei der Zubereitung von Süßspeisen kräftig Zucker gespart werden. Rhabarber mit seiner Säure harmoniert besonders schön mit dem wohligen Aroma der Süßdolde.
Blüten: Das Aroma der Blüten passt hervorragend zu Obstkuchen und Kompotten. Die Blüten zusammen mit vermahlenen Samen sind ein beliebtes Gewürz im Teig von Apfelküchlein. Auch Sorbes und andere feine Süßspeisen erhalten dadurch ein ganz besonders Aroma.
Samen: die Samen werden bevor sie ausreifen von Juli bis August geerntet. Bei den Samen kommt das herrliche Lakritz-Aroma sicher am Stärksten zur Geltung.
Ähnlich dem Fenchel kann ganz einfach ein Tee gebrüht werden. Die Samen dazu etwas anmörsern, mit heißem Wasser brühen und 5 Minuten oder mehr ziehen lassen.
Roh können sie in Getreidegerichten, Fruchtspeisen oder als Würze von Brot (Südtiroler Spezialität), Gemüse- und Dessertgerichten verwendet werden. Die Früchte können saurem Kompott zugesetzt werden, wodurch wieder Zucker eingespart wird.
Wurzeln: Die aromatische Wurzel werden von September bis ins nächste Frühjahr nach dem Säubern gekocht. Als Wurzelgemüse in Eintöpfen oder sonstigen Gemüsevariationen bestens einsetzbar. Die gekochte, fein gehackte Wurzel kann mit einer Essig-Ölmarinade zu einem köstlichen Salat bereitet werden.
Die Süßdolde ist Bestandteil des Chartreuse und verschiedener Liköre.
Die Süßdolde enthält ätherische Öle, Flavonoide und zahlreiche andere gesundheitsrelevante Inhaltsstoffe. Sie wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd und antibakteriell. Früher wurde sie wegen ihrer schleimlösenden Wirkung auch bei Husten und Asthma verwendet. Ebenso zur Blutreinigung.
Quellen:
Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, AT-Verlag
wikipedia
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