Deutscher Name: Brombeere ´Thornless Evergreen`
Synonym: Dornenlose Brombeere ´Thornless Evergreen`
Botanisch: Rubus fruticosus
Familie: Rosengewächse
Blütezeit: Mai-August (September)
Da ‚Thornless Evergreen‘ zu den eher späten Blühern zählt, ist sie nicht spätfrostgefährdet.
Blüte: weiß bis rosarote Scheibenblumen mit reichlich Nektar. Die fünfzählige Blüte trägt fünf freie Kronblätter. Mittig sitzen zahlreiche, aus der Blüte herausstehende Staubfäden. Mehrere Blüten stehen in Blütentrauben oder Rispen zusammen aus denen sich dann die wohlschmeckenden Brombeeren entwickeln. Brombeerblüten duften nicht
Frucht:
´Thornless Evergreen` ist eine ertragreiche und selbstbefruchtende Top-Sorte, die sehr gut für den Hausgarten geeignet ist. Die Beeren sind leicht pflückbar und können direkt genascht und extrem vielseitig verarbeitet werden.
Ihre Brombeeren sind mittelgroß bis groß, kegelförmig, schwarz glänzend und fest. Der Geschmack ist süß-säuerlich und erfrischend.
Bei der Ernte lösen sie sich im Gegensatz zu Himbeeren nicht vom kegelförmig-spindelartigen Blütenboden. Von August bis Oktober reifen die sehr wohlschmeckenden, saftigen Früchte. Viele gesunde Inhaltsstoffe wie Provitamin A, C, B, E, K sowie Fruchtzucker, Fruchtsäure, Pektine und Flavone.
Blatt: Für eine Garten-Brombeere ein ungewohntes, tief geschlitztes Blatt, welches bis in den Winter grün, in milden Lagen sogar immergrün bleibt.
Wurzel: kräftige, auch in die Tiefe reichende Wurzel. Immergrünen Sorten wuchern im Gegensatz zu den Wilden Arten nicht und bilden auch keine oder nur sehr mäßig Ausläufer.
Wuchs: Mittelstark bis starker, aufrecht orientierter Wuchs mit langen, stachellosen Ranken. Brombeeren sind sommer- bis wintergrüne Halbsträucher.
Sehr schön am Spalier auseinandergezogen oder auch an einer Wand bewehrt sich die Brombeere bestens.
Da waagerecht gebundene Triebe mehr Blüten und Früchte ausbilden, ist dies eine besonders ideale Form, um die Brombeere im Garten zu halten. Brombeeren benötigen aber kein exaktes oder besonderes Spalier, sondern man bindet die Triebe einfach je nach Art der Kletterhilfe gelegentlich fest, um sie in Form zu bringen
Standort: Da die Brombeertriebe wintergrün sind, bevorzugen sie einen Standort, der im Winter nicht zu grimmig ist. Anhaltende kalte Winde gepaart mit direktem Sonnenlicht führen zum Austrocknen der Triebe. Ein geschütztenr Standort in eher milden Lagen wird also geschätzt. Unsere Brombeere fühlt sich auf über 700 m Seehöhe auch sehr wohl. Das (wind) geschützte Plätzchen mit gutem Mikroklima behagt ihr sehr und wird durch reichlich Fruchtansatz belohnt.
Boden: sehr bodentolerant, allerdings wird ein etwas frischerer und reicher Boden geschätzt. Auch schwere Böden sagen ihr zu.
Im ersten Vegetationsjahr werden kräftigen Ruten ohne Blüten gebildet. Erst im darauffolgenden (zweiten) Jahr entwickeln sich daran verzweigte Kurztriebe mit den Blütentrauben. Nach der Fruchtreife sterben die abgetragenen Triebe ganz langsam ab und werden mit der Zeit trocken und braun. Aus alten und zurückgeschnittenen Triebestücken können hervorragende Nisthilfen für verschiedene Wildbienen gebaut werden.
Sie bevorzugen sonnige bis halbschattige Lagen, beispielsweise lichte Wälder oder deren Ränder bei nährstoff- und stickstoffreichen Böden.
Die verschiedenen wilden Brombeer-Arten sind in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel von Europa, Nordafrika, Vorderasien und Nordamerika heimisch und weit verbreitet.
Biene + Hummel + Schmetterling + Vogel
Die „Nektar führende Scheibenblumen“ produzieren große Mengen an Pollen. Hummeln, Wildbienen, Honigbienen und Schwebfliegen lieben die Blüten der Brombeere. Sie werden sehr stark frequentiert.
Vögel mögen die Früchte natürlich besonders. Durch Vogelausscheidungen wird die Brombeere übrigens auch verbreitet.
Brombeeren sind eine besonders wichtige Futterpflanze für ganz viele verschiedene Schmetterlinge. (natürlich oder besonders auch die Wilden Brombeeren!)
Hier nur einige Beispiele für Schmetterlingsarten, deren Raupen sich an der Brombeere voll fressen: Kleines Nachtpfauenauge, Zimtbär, Purpurbär, Schwarzer Bär, Brombeer-Perlmuttfalter, Kleiner und Großer Rauchsackträger, Heide-Grünwidderchen, Alpiner Ringelspinner, Eichenspinner, Roseneule, Achat-Eulenspinner, Purpurglanzeule, Hausmutter, Ginster-Streckfuß.
Brombeeren sind wunderbare Naschfrüchte. Sie können vielfältig weiterverarbeitet werden. Etwa zu Saft, Kompott, Marmelade, Gelee, Wein, Most und Likör. Sie eignen sich auch als schmackhafte Füllungen so mancher Mehlspeise oder auch als leckerer Kuchenbelag.
Die frischen Früchte können durch Tiefkühlen bestens haltbar gemacht werden.
Süß und saure Komponenten vereinigen sich in den Früchten aufgrund von Traubenzucker und Fruchtsäuren.
Die Früchte wirken magenstärkend und blutbildend. Auch einen rheumalindernden Effekt sagt man ihnen nach.
Die Brombeerblätter sind aufgrund ihres angenehmen Geschmacks in vielen Tees enthalten. Der Mai ist eine gute Zeit zur Blätterernte. Brombeerblätter können als Haus- oder Mischtee auch über längere Zeit gefahrlos getrunken werden. Fermentierte Brombeerblätter sind ein köstlicher Schwarztee-Ersatz.
Der gesunde Tee aus den getrockneten Blättern enthält Gerbstoffe, Flavonoide, Fruchtsäure und Zitronensäure sowie etwas Vitamin C Der hohe Gerbstoffgehalt ist für die zusammenziehende (adstringierende) und blutstillende Wirkung verantwortlich.
Der Tee eignet sich als erstes Mittel gegen Durchfall, zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, aber auch äußerlich zu Waschungen bei chronischen Hauterkrankungen.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls zur Selbstmedikation anregen, sondern einen Überblick über den momentanen Wissensstand geben.
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Quellen:
Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Helmut Pirc, Leopold Stocker Verlag)
Wikipedia