Deutscher Name: Schwarzer Holunder, Schwarzer Holler
Botanisch: Sambucus nigra
Familie: Geißblattgewächse
Die Sorte Haschberg ist eine österreichische Selektion, die eigentlich keine züchterische Veränderung sondern einen reich tragenden Zufallsfund mit besonders duftenden Blüten und großen Früchten darstellt. Aufgrund der zuverlässigen, hohen Erträge wird diese Sorte auch gerne im Ertragsobstbau angepflanzt.
Höhe: a. 3-5 (7) m
Breite: ca. 3-5 m
Wuchs: breitbuschig, locker aufrecht,
markhältige Zweige
Laub: markanter Geruch, keine Herbstfarbe
Blütezeit: Juni-Juli
Blüte: fein duftende, weiße, flache Schirmrispen aus zahlreichen kleinen Einzelblütchen
Frucht: glänzende, saftige Steinfrüchte, viel Vit A, B, C, Kalium
Der Hollerbusch als vielseitige und wertvolle Hausapotheke sowie Nahrungsstrauch. Gehörte noch vor 1 – 2 Generationen an jedes Haus und ersetzte die Apotheke bei der oft weit zerstreut lebenden Landbevölkerung.
Standort: Bevorzugt wird ein frischer und nährstoffreicher Boden. Sehr resistent gegen salzhaltige Luft und Winde wie an der Nordseeküste. Insgesamt aber äußerst tolerant.
In feuchten Wäldern, Waldlichtungen, Hecken und in Siedlungen.
Vögel profitieren besonders stark vom Vorhandensein eines Hollerstrauches. Bisher wurden 62 Vogelarten gezählt, die die Beeren fressen. Wer Hollerbeeren ernten möchte, muss also schnell sein!
Natürlich ist er auch ein Vogelschutz- und Nistgehölz.
Von Schmetterlingen wird der Holunder als Nektar- und Raupenfutterpflanze genutzt.
Fünf verschiedene Raupenarten und gute 10 Schmetterlingsarten nutzen Hollerblüten als Nektarquelle (Wacholderglasflügler, Kohlweißling)
Auch Honigbienen, viele Käfer und Fliegen besuchen die Blüten.
Schwarze Holunderblattläuse und andere Läuse werden von Vögeln ebenso gerne „geerntet“, um sie dem Nachwuchs zu verfüttern.
Blattaustrieb: April, früher getrocknet Tabaksmischungen beigemengt
Blütenknospen: (April – Mai) sauer und salzig eingelegt (in Salzwasser gekocht)
Blüten: intensiver Duft – süßlich, zitronig
Die Blüten in Palatschinken- oder Pfannkuchenteig herausgebacken sind eine Delikatesse.
Sie eignen sich auch für Sirup, als Dekoration für Bowlen und Speisen sowie zum Trocknen als Tee.
Der feine Geschmack verfeinert verschiedenste Süßspeisen wie Sorbet, Pudding
Schokolade oder Eis. Auch zum Aromatisieren von Kräuteröl und Essig bestens
geeignet.
Dieser „Fliederblütentee“ wirkt kräftigend, schweißtreibend und fiebersenkend bei Erkältungen. Gerne wird er zusammen mit Lindenblüten in Teemischungen bei Erkältungskrankheiten getrunken.
In der Kosmetik schätzt man die Blüten zur Hautreinigung, z.B. in Dampfbädern, Gesichtswässern oder als Zusatz für Reinigungsmilch und Badeöl. Sie eignen sich auch als Shampoo für helles Haar
Die reichhaltigen Inhaltsstoffe machen Blüten und Früchte besonders wertvoll: Ätherische Öle, Glykoside, Flavonoide, Gerbstoffe, hoher Vitamin-C Gehalt und Mineralien
Früchte/Beeren: Früher wurden auch unreife Früchte erhitzt und eingelegt ähnlich den Blütenknospen Alle Teile bis auf die Blüten sind ungenießbar.
Die Beeren dürfen roh nur in geringen Mengen konsumiert werden. Gekocht verlieren sie ihre unverträgliche Wirkung (ähnlich wie bei den Vogelbeeren). Die Beeren werden seit der Steinzeit verwendet und sind gekocht beliebt für Süßspeisen, Liköre und Getränke. Den „Fliederbeersaft“ schätzt man vor allem zur Winterzeit als Hausmittel gegen Fieber und Erkältungskrankheiten.
Die Beeren wirken blutreinigend, krampflösend, antioxidativ und stärken das Immunsystem.
Die Früchte kann man übrigens auch einfrieren und so haltbar machen
Durch langes Köcheln wird ein Hollerkoch oder Hollerröster gewonnen.
Dieses passt perfekt zu vielen Mehl- oder Süßspeisen, Obstkuchen, Kaiserschmarren (Salzburg), Griesschmarrn mit Hollerröster,
Gebackene Mäuse mit Hollerröster.
Auch Hollerbeerensuppe und Holunderbeerenbutter
Der intensive Farbstoff und wurden zum Färben von Haaren, Leder oder Rotwein sowie in der Buchmalerei eingesetzt. Heute wird die kräftige Farbe der Beeren vor allem in der Lebensmittelindustrie genutzt. Auch Wolle und Seide können mit den Beeren violettbraun gefärbt werden.
Tipps & Wissenswertes:
Vor allem in jungen Jahren, werden die Wurzeln gern von Wühlmäusen angenagt.
Der Judasohrpilz, ein heimischer, besonders inhaltsreicher und sehr vielseitig verwendbarer Küchen- undHeilpilz wächst großteils auf alten, abnsterbender Hollersträuchern.
Der Ausspruch „Da ist was im Busche“ hat sich eingebürgert, seit man zur Geburt die Gaben für das Neugeborene der beschützenden Göttin Holler in den Busch gelegt hat. Der Holunder (auch: Holler) gilt als Pflanze, die besonders der Frau Holle geweiht ist. Möglicherweise stammt sogar sein Name von ihr.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls
Quellen:
wikipedia
Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen AT-Verlag