Deutscher Name: Indianerbanane ´Prima`
Synonyme: Dreilappiger Papau, engl. Papaw, Pawpaw, Poor Man’s Banana, Mich Banana
Botanisch: Asimina triloba ´Prima`
Familie: Sauersackgewächse
Sortenbeschreibung Prima: teilweise selbstfruchtbare Sorte mit großen Früchten und hohem Ertrag bei guten Bedingungen. 50 – 80 Früchte am Baum. Sehr guter, cremiger Geschmack. Früh – mittlere Reifezeit. Zweite Sorte empfehlenswert.
Höhe: 3 – 5 m
Blütezeit: nach Lage (ab März), April bis in den Mai hinein
Blüte: etwa 3 – 4 cm große, kastanienbraune, glockige Blüten, die in den Blattachseln der Vorjahrestriebe sitzen. Die Blühperiode kann einige Wochen dauern. Die Blüten sind bereits im Herbst als schlafende Blütenknospen entwickelt.
Die einzelne Blüte besitzt mehrere Ovarien. Deshalb können sich aus einer Blüte auch mehrer Früchte (Clusters) bilden.
Frucht: Die Indianerbanane ist die größte in Amerika heimische Frucht. Der Ertrag setzt, je nach Lage nach etwa drei bis bis sechs Jahren ein. Bei einem größeren Strauch können durchaus einige Kilogramm Frucht geerntet werden. Das Fruchtgewicht liegt zwischen 60 und 250 g, ausnahmsweise auch mehr. Die Wildformen tragen meist mehrere bohnengroße Samen als die gezüchteten Sorten. Zwischen 8 und 14 Samen finden sich in einer Frucht.
Fruchtreife ist zwischen Mitte September bis Ende Oktober. Die späte Reifezeit verdeutlicht, dass ein mildes Herbstklima sehr von Vorteil ist, um gute Erträge ernten zu können.
Die Frucht ist reif, wenn sich die Haut durch sanften Druck etwas eindrücken lässt (ähnlich den Pfirsichen). Vollreife Früchte können etwa drei Tage gelagert werden.
Fallen die Früchte knapp vor der Vollreife ab, können diese gut nachgereift werden.
Die Frucht kann roh genossen oder vielfältig verarbeitet werden. Am besten mit einem kleinen Löffel auslöffeln. Das pürierte Mus kann zu Fruchtcocktails, Speiseeis, Milchshakes etc. verarbeitet werden und ergibt auch einen köstlichen Brotaufstrich. Es lässt sich gut einfrieren.
Der Geschmack kann als tropisch beschrieben werden. Assoziationen mit Mango oder Maracuja werden gerne geäußert.
Inhaltsstoffe: die Inhaltsstoffe sind Bananen ähnlich. Auch Vitamin C und der wesentlich höhere Mineralstoff- und Aminosäuregehalt als Apfel, Orange oder Banane sind erwähnenswert.
Blatt: sehr groß, länglich, sommergrün, der neue Austrieb erfolgt recht spät im Frühjahr nach der Blüte
Herbstfarbe: leuchtend gelb, ein schönes Schauspiel
Wuchs: Großstrauch mit aufrechtem Wuchs oder langfristig gerne auch ein kleiner Baum.
Die Pflanzen neigen etwas dazu in einiger Entfernung Wurzelausläufer zu bilden. Was auch als Vorteil gesehen werden kann. So gibt es Nachschub an Indianerbananen. Denn diese Ausläufer können abgestochen und im Herbst oder Frühjahr verpflanzt werden.
Standort: am geeignetsten sind milde Gebiete mit begünstigter Klimalage wie Weinbaugebiete. Bei einem guten Mikroklima kann aber auch ein Versuch in raueren Regionen erfolgreich sein. Doch die Papaw hat eine tiefe Winterruhe und kann Temperaturen bis etwa -25 Grad wegstecken.
Boden: bevorzugt werden nährstoffreiche, mäßig feuchte, also nicht zu trockene Böden. Insgesamt aber ist sie recht bodentolerant. Staunässe ist ein Problem ebenso wie sehr durchlässige oder zu trockenen Böden. Die Böden können leicht sauer, neutral aber auch kalkhaltig sein.
Vorkommen: der natürliche Standort sind Wälder im NO der östlichen USA. Doch das heutige Verbreitungsgebiet ist wesentlich größer, da sie von den amerikanischen Ureinwohnern wesentlich weiter verbreitet wurden. Nördlich bis zum Großen Seengebiet, auch Texas im Süden und Kansas im Osten. Indianerbananen sind gut an eher feucht kontinentales Klima wie in ihrer Heimat angepasst. Dort wächst sie gerne im Unterwuchs von von Wäldern entlang der Flüsse.
Die Blüten bei der wilden Art und auch der meisten im Handel erhältlichen Sorten sind selbststeril. Für einen guten Fruchtansatz sind also mehrere, idealerweise verschiedene Sorten notwendig mindestens aber zwei.
Es kann die Wildform auch mit Sorten kombiniert werden.
Die Narben der einzelnen Blüten sind bereits für Blütenpollen aufnahmefähig, wenn die eigenen Staubgefäße noch nicht fertig sind. Wenn diese ihren Pollen entlassen, sind die Narben bereits verwelkt. Daher sollten verschiedene Sorten zum Einsatz kommen, damit genügend Pollen für die Fremdbestäubung vorhanden ist.
In Amerika wird auch das Bestäuben per Hand (mit einem Pinsel) empfohlen. Dabei wird der Pollen einfach von einer zur anderen Pflanze übertragen.
Inzwischen gibt es auch selbstfruchtbare Sorten wie ´Prima`. Doch auch bei Prima ist der Fruchtansatz wesentlich zuverlässiger und reicher, werden weitere Sorten oder die Wildform hinzugesellt.
die Blüten werden nicht von Bienen sondern hauptsächlich von Käfern, Fliegen und durch den Wind bestäubt.
In der Regel sind keine Schnittmaßnahmen nötig. Schutz bei Wühlmäusen oder Wild bei Bedarf errichten. Bei langen Trockenphasen bewässern, damit eine gute Fruchtbildung erfolgt.
Wissenswertes: die Samen können recht gut selber zum Keimen gebracht werden. Aussaat im Herbst im Kistchen. Keimung allerdings erst im Sommer. Die Samen dürfen nicht austrocknen. Allerdings haben nicht alle dieser aus Samen gezogenen Pflanzen wohlschmeckende Früchte. Wer Zeit und Muße hat, kann hier experimentieren oder auf bewährte Sorten und Wildform(en) zurückgreifen.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls zur Selbstmedikation anregen, sondern einen Überblick über den momentanen Wissensstand geben.
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Quellen: Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Helmut Pirc, Leopold Stocker Verlag)