Deutscher Name: Palmblatt-Schneerose, Stinkende Nieswurz
Botanisch: Helleborus foetidus
Familie: Hahnenfußgewächse (wie auch Akelei und Buschwindröschen)
mehrjährig | heimisch | winterhart | immergrün | giftig
Höhe: 30 – 70 (80) cm
Blütenfarbe: hellgrün
Blütezeit: sehr früh, Februar – Mai
Nektar/Pollenwert: 2/3
Laub: immergrün, palmblattartig gefächert, auch im Winter ziemlich unempfindlich und damit sehr präsent und wirkungsvoll
Wuchs: bildet mit den Jahren horstige, feste Stöcke mit aufrechten
Stängeln. Durch das große Laub wirkt die Staude eher wie ein kleiner Strauch. Doch es dauert ein paar Jahre, bis ein imposanter Horst entsteht. Aber die Palmblatt-Nieswurz ist sehr dauerhaft.
Ünrigens helfen Ameisen fleißig mit bei der Verbreitung der Samen im Garten. Die Samen besitzen ein Anhängsel, das sog. Elaiosom, in dem sich wertvolle Inhaltsstoffe für Ameisen befinden. Sie transportierendie reifen Samen in ihre Nester, trennen das begehrte Anhängsel vom Samen und werfen, mangels Lagerraum, die für sie nun „entwerteten“Samen wieder aus dem Nest. Die Sämlinge erscheinen so, wie durch Zauberhand verteilt, an ganz unerwarteten Stellen im Garten.
Vorkommen: ursprünglich aus dem Süden & Südwesten Europas. Durch die steigenden Temperaturen und milderen Winter in Ausbreitung begriffen
Lebensraum, Standort: eher etwas trockenere, halbschattige Partien vor Gebüschen oder auch in lichten Wäldern. Am liebsten dort, wo die Wintersonne bereits wärmt.
Die immergrüne Nieswurz bildet mit den Jahren recht ansehnliche Stöcke. In der struktur- und farbarmen Winters- und Frühjahrszeit ist sie eine auffällige Erscheinung mit höchstem Nutzen für Insekten. Sie sät sich mit den Jahren recht gut an zusagenden Stellen aus. Etwa der sonnig – absonniger Gehölzrand, aber auch in Beet und Wiese. Etwas magerer, kalkhaltiger Boden wird geschätzt, auch zeitweise trockener Boden wird erstaunlich gut vertragen. Insgesamt also recht anspruchslos, sodass man sagen kann: Jeder normale Gartenboden wird toleriert
Die Nieswurz ist mit ihrem frühen Nektarangebot eine überaus wertvolle frühe Nahrungsquelle.
Für Hummel-Königinnen, die aus der Winterruhe erwachen, ist diese frühe und reiche Blüte von unschätzbarem Wert, zumal um diese Zeit mit wenig Blütenangebot zu rechnen ist.
Die tief in der Blüte verborgenen Nektarien sind nur für Hummeln und Pelzbienen erreichbar. Leichter zugänglich ist der Pollen, von dem wiederum Hummeln aber auch Honig- und Wildbienen gerne Gebrauch machen.
Aufgrund der Glockenblütenform regnet der klebrige Pollen auf die besuchenden Insekten herab und gelangt so zwecks Bestäubung zur nächsten Blüte.
Insbesondere die Zweifarbige Sandbiene Andrena bicolor sammelt hier den Proviant für ihren Nachwuchs.
Unglaublich aber wahr: Die Nieswurz kann die Blütentemperatur mit speziellen, Nektar abbauenden Hefekulturen um bis zu 6 Grad über die Umgebungstemperatur anheben.
Dies macht sie für frühe Hummeln und Bienen so besonders wertvoll und attraktiv. Diese „wissen“ instinktiv um diese vorzügliche Nahrungsquelle.
Früher noch als Heilpflanze und Niespulver in Verwendung, wird die Pflanze aufgrund ihrer Giftigkeit heute weder als Genuss- noch als Heilpflanze verwendet.
Das Wort „Nieswurz“ nimmt Bezug auf die vergessene Verwendung der geriebenen und getrockneten Pflanzenteile. die eben die Nasenschleimhäute reizen.
Wissenswertes: Der eher unangenehme Geruch speziell beim Zerreiben von Blatt oder Pflanzenteilen könnte als eine Warnung für Fressfeinde gedeutet werden: Ich bin giftig, friss mich besser nicht!
Der Gattungsname Helleborus setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern „helein“ für töten und „bora“ für Speise. Also die tödliche Speise. Verzehr somit unterlassen.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stinkende_Nieswurz
https://www.naturadb.de/pflanzen/helleborus-foetidus/
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