Deutscher Name: Wilde Platterbse, Wald-Platterbse
Botanisch: Lathyrus sylvestris
Familie: Schmetterlingsblütler
mehrjährig | heimisch
Blütezeit: Juni-August
Blüte: Kräftig purpur bis rosa. Drei bis sechs Blüten stehen in einem traubigen Blütenstand, die Einzelblüten sind schwach asymmetrisch.
Frucht/Samen: kleine Hülsenfrüchte die jeweils 6 – 14 Samen enthalten. Die Hülsenfrüchte enthalten.
Wuchs: am Boden kriechend oder kletternd, z.B. in Gehölze, Gitter, Zäune. Die einzelnen Triebe sind 1 – 2 m lang. Durch immer wieder neues Bewurzeln der niederliegenden Triebe kann die Platterbse mit den Jahren viele Meter zurücklegen und so in andere Bereiche gemütlich einwachsen.
Lebensraum, Standort:
Sie wächst gerne in lichten Wäldern und Gebüschen, entlang von Flussufern.
An Wegesrändern, entlang von Bahndämmen und in Weingärten ist sie ebenso anzutreffen.
Boden: Auf sommerwarmen, frischen bis mäßig trockenen, nährstoffreichen mehr oder weniger humosen Lehm- oder auch steinigen Böden mit Feinanteil.
Vorkommen:
Die Wilde Platterbse kommt in Mitteleuropa meist verbreitet und häufig vor. Im Norden bis Skandinavien und England. Östlich bis zum Schwarzen Meer und Russland und Westsibirien. Auch am Balkan, dem Apennin und in den Pyrenäen sowie auf Sardinien ist sie zu finden.
In Deutschland ist die Wilde Platterbse meist verbreitet und gilt großteils nicht als gefährdet. Im Norddeutschen Flachland ist sie jedoch selten, ebenso in den nördlichen Voralpen, wo sie teilweise ganz fehlt.
In Österreich und der Schweiz ist sie gebietsweise schon recht selten.
Sie steigt bis etwa 1.200 m Seehöhe auf.
Herausragende Wildbienenpflanze!
Bisher konnten im Verbreitungsgebiet etwa 60 Wildbienenarten beim Sammeln von Pollen oder Nektar an den Blüten beobachtet werden. Immerhin 20 dieser Wildbienenarten sind auf Platterbsen oder nahe verwandte Arten spezialisiert. Beötigen also deren Pollen zur Versorgung ihrer Brut.
Übrigens ist der Nektar ist für viele Insektenarten gar nicht zugänglich. Nur die darauf spezialisierte Wildbienen gelangen zu ihm.
Sie wird aber auch als Futterpflanze von Schmetterlingsraupen genutzt, wenn auch nur von einigen wenigen aber teilweise stark gefährdeten Arten.
Mitteleuropäische Platterbsen sind mit Kultur-Erbsen verwandt und stellen im Frühjahr ein wohlschmeckendes Gemüse dar. Allerdings ist auf die richtige Zubereitung und eine maßvolle Dosierung zu achten. Neben Stärke, Zucker und Mineralstoffen enthalten sie auch einige Vitamine.
Junge Triebspitzen und Blätter wurden als Beigabe zu gemischten Gemüsegerichten gemischt.
Roh sollte man vom Verzehr absehen, jedoch gedünstet etwa als Spinatbeimengung einen versuch wert.
Ab Juli finden sich junge Samenschoten, die in kleinen Mengen wie Grüne Bohnen z.B. in Gemüsesuppen zubereitet werden können.
Ab August werden die Schoten zäh und man kann die Samen, also die kleinen Erbsen wie klassisches Erbsengemüse verarbeiten. Auch trocknen oder vermahlen zur weiteren Verarbeitung etwa als Streckmehl ist möglich.
Die Samen wurden früher sogar geröstet und als Kaffeeersatz genossen.
Zu erwähnen sei, dass manche Arten von Platterbsen bei über- und regelmäßigem Verzehr und unsachgemäßer Zubereitung zu einer besonderen Form von Vergiftung führen, nämlich dem sogenannten Lathyrismus. Heute wohl kaum mehr auftretend spiegelt diese Form der Vergiftung wohl eher die Not der damaligen Bevölkerung wieder.
Allerdings konnten diese Giftstoffe bisher nur in anderen Arten (wie der Duftenden Platterbse und der Saatplatterbse) und nicht bei unseren heimischen Wald-Platterbsen oder den Frühlings-Platterbsen gefunden werden.
Tipps & Wissenswertes:
Platterbsen eignen sich vorzüglich, um sie auf Gitter, in Staketenzäune oder lichte Gehölze einwachsen zu lassen.
Bei uns darf sie in die niedrig ansetzenden Moorbirken einwachsen, was besonders im Herbst einen schönen Effekt ergibt, wenn die Birken gelb färben und die Platterbsen noch lange grün bleiben und sich dann gut abheben. Die kleinen Hülsenfrüchte sind dann recht zierend. Auch Faulbaum, Palmkätzchen oder Rotblättrige Hechtrose wären beispielsweise denkbar als Gerüstpflanze.
Als ausläufertreibende und tiefwurzelnde Art festigt und bereitet sie schwere oder sehr arme Böden auch auf.
Quellen:
Wikipedia