Deutscher Name: Sumpf-Blutauge
Botanisch: Comarum palustris
Synonym: Potentilla palustris
Familie: Rosengewächse
extrem frostharte Sumpf- und Feuchtpflanze
Höhe: 30-50 cm
Blüte: Die violett-rot-braunen Blüten erscheinen von Juni bis Juli (August)
fünfzählig, an der Oberseite purpurfarbene Kelchblätterund ebenso gefärbte Kronblätter, dunkel purpurne Staubgefäße, Kelch bei Fruchtreife vergrößert und zusammen neigend
Frucht/Samen:
Die Sammelfrucht wirkt wie eine kleine Erdbeere und trägt viele kleine Nüsschen, die sich einzeln ablösen. Die Reifezeit ist August bis Oktober. Die Nüsschen können an Wasservögeln oder auch an kleinen Säugetieren anhaften und werden so durch Klettausbreitung verbreitet.
Außerdem schwimmen die Früchtchen und können so mit der besonders langen Schwimmdauer von bis zu zwölf Monaten viele neue Ufer erreichen.
Blatt: sehr typisches 5 – 7 fach gefiedertes oder gefingertes, am Rande gezähntes Blatt
Wurzel: kriechendes, mit der Zeit am Grund verholzendes Rhizom
Wuchs: Kriechend breitet sich mit bis zu einen Meter langen Trieben in die umgebende Fläche aus, so dass sehr breite, aber lockere Horste entstehen. Von Gewässerufern aus dringt es bis zu einem Meter an der Wasseroberfläche ins Freiwasser vor
Verwendung im Garten
In nassen und sehr feuchten, leicht bodensauren Bereichen wie an Teich- oder Bachrändern ist es gut aufgehoben. Von dort wächst es mit seinen langen niederliegenden und teils aufrechten Trieben mit seinem recht unkonventionellem Wuchs in umliegende Bereiche ein und schiebt sich auch gemütlich in angrenzende Wasserflächen vor, was mit der Zeit recht schöne Effekte ergibt.
Kübel, Trog: bei entsprechendem Substrat gut möglich, keine Hitzelagen
Lebensraum, Standort
Vor allem in Nieder- und Zwischenmooren. Etwas offene Stellen werden bevorzugt. Der Wurzelstock braucht etwas Raum, um sich ausbreiten zu können. Das Sumpfauge besiedelt oder bildet auch sog. Schwingrasen mit. Diese wachsen vom Ufer als quasi schwimmender Teppich in ein Gewässer ein und können teilweise sogar begangen werden.
Wichtig ist ein stickstoff- und nährstoffarmer, mehr oder weniger saurer Untergrund. Sonnig bis leichter Schatten, wie etwa in den Moorrandbereichen zwischen lichten Birkenbeständen
Boden: nasse bis dauerfeuchte, auch zeitweilig überflutete, mäßig saure Torf-, Sand- und Schlammböden.
Vorkommen
In ganz Europa vorkommend, sogar in Island und Grönland ist es zu finden.
Einzig am Balkan, in Griechenland sowie Portugal fehlt es.
Weiter über Kleinasien und den Kaukasus bis nach Sibirien. Auch im atlantischen Nordamerika gibt es natürliche Vorkommen.
Deutschland: Verbreitungsschwerpunkt in der norddeutschen Tiefebene
Österreich: in ganz Österreich zerstreut bis selten, in den östlichen Landesteilen deutlich ausdünnend. In Vorarlberg steigt es bis zu 2000 m Seehohe auf. Es kommt generell zerstreut vor und zwar vom Tiefland bis ins Gebirge.
Schweiz: in allen Regionen zerstreut bis selten anzutreffen
Wegen seiner Spezialisierung auf den stark bedrohten Lebensraum Moor aber auch die ständig weiter vorangetriebene Entwässerung unserer Natur haben es selten gemacht und es gilt es in vielen Regionen bereits lange als gefährdet.
Wasserschlauch, Bitterklee, Torfmoose, im Norden oft mit der Moltebeere anzutreffen
Die gut Nektar führenden Scheibenblumen locken verschiedene Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen zur Bestäubung an.
Fermentierten Blätter können als Schwarztee-Ersatz verwendet werden. Junge Blätter können (von allen europäischen Arten) als Salat-Beigabe, in Kräutermischungen oder in Kräuterkäse genutzt werden. Blütenblätter könnten ausgezupft als eßbare Deko dienen.
In Nutzung und Inhaltsstoffen wohl dem Gänse-Fingerkraut recht ähnlich.
Tipps & Wissenswertes:
Abgerissene Stängel- oder Rhizomabschnitte können auf feuchtem Boden leicht bewurzelt werden
Quellen:
wikipedia
galasearch
Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen AT Verlag