Deutscher Name: Apfelrose
Botanisch: Rosa villosa
Familie: Rosengewächse
Die Königin der heimischen Rosen
In der Natur kaum mehr anzutreffen
Sollte wieder viel mehr angesetzt und auch verwendet werden
Höhe: ca. 1,5 – 1,8 (2) m
Breite: ca. 1,5 – 1,8 m
Wuchs: wüchsig, verschiedengestaltig, meist etwas sparrig mit aufrechten Grundtrieben, im Alter bodig überhängend. Meistens werden kurze Ausläufer gebildet
Eigenschaften: robuste und anspruchslose Rose. Gut eingewachsen lässt sie sich von sommerlicher Trockenheit wenig beeindrucken.
Blütezeit: Juni – Juli
Blüte: rein rosa, ca. 5 cm Durchmesser, ein bis drei Blüten in einem goldigen Blütenstand, nicht besonders reich ausfallend aber trotzdem sehr apart in der Wirkung
Frucht: leuchtend rote, auffallend kirschgroße Hagebutten, sehr zierend, kugelig-eiförmig, eßbar, von angenehmen Geschmack
Meistens hängend und oft drüsenborstig
Reifezeit: sehr frühe Reife, im Vergleich mit anderen Rosen um Wochen früher
Stacheln: meist ganz gerade, schlank aber recht kräftig
Am Naturstandort mittlerweile vielerorts kaum mehr anzutreffen und stark gefährdet
An felsigen, warmen Hängen, in mehr oder weniger trockenen Wäldern, trockenen Gebüschen oder Hecken sowie auf Steinhaufen. Kalkhaltige, steinige, feinerdearme Böden sagen dieser Rose besonders zu. Allerdings sein anzumerken, dass sie eher in Regionen mit ausreichenden Jahresniederschlägen anzutreffen ist.
Auf schweren, lehmigen und undurchlässigen oder staunassen Böden gedeiht sie nicht zufriedenstellend oder geht bei anhaltender Nässe überhaupt ein.
Am Naturstandort gerne mit Berberitzen und Kreuzdorn gemeinsam anzutreffen, die den gleichen Standort besiedeln. Auch unsere heimischen Felsenbirnen sind eine ideale Begleitung.
Die Apfel-Rose bevorzugt zwar sonnige Standorte ist aber erstaunlich schattentolerant und gedeiht auch noch in licht absonnigen Situationen zufriedenstellend.
Mittlerweile leider äußerst selten gewordenes Naturjuwel. Auch in Österreich nur mehr mit Glück anzutreffen.
In weiten Teilen Europas verbreitet, überwiegend in Gebirgsregionen anzutreffen. Ihr großes Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel bis nach Kleinasien, Iran und zum Kaukasusraum. Nördlich ist sie bis in Skandinavien, nach Süden hin bis in den mittleren Apennin und Montenegro zu finden. In Mitteleuropa ist sie selten, fehlt gebietsweise z. B. im westlichen Tiefland und in Süddeutschland.
Die Apfel-Rose kommt von den Pyrenäen bis Deutschland an die nördliche Mittelgebirgsschwelle und östlich bis zum Ural, dem Kaukasus und Anatolien vor. Sie wächst bevorzugt in atlantisch geprägten Lagen mit milden Wintern und feuchten Sommern.
In der Schweiz konzentrieren sich die urwüchsigen Vorkommen auf das südliche Mittelland und das Wallis.
Wildrosen haben einen besonders hohen ökologischen Wert. Blüte und Frucht sowie der oft sehr dichte Wuchs begünstigen vielen ganz verschiedene Tierarten.
Wie alle Rosen ist auch die Apfelrose ein gutes Vogelnährgehölz! Viele Vogelarten (Amseln, Kolkraben, Krähen, Seidenschwänzen, Tannenhähern, Birkhühnern u.v.m.) sowie andere Kleinsäuger und sogar Füchse ernähren sich von Hagebutten.
Rosengestrüppe können für bodenbrütende Vogelarten eine besonders wichtige Rolle spielen. Natürliche Feinde werden dadurch effizient abgehalten und das Gelege kann ausgebrütet werden.
Hummeln, Wildbienen und Honigbienen besuchen die Blüten sehr gerne. Die Apfelrose ist eine wertvolle Pollenquelle.
Verschiedene Käferarten wiesen dies zu schätzen und fressen an den Blütenblättern eben besonders den Pollen. Auch der bereits seltene Rosenkäfer schaut mit etwas Glück vorbei. Das überreiche Pollenangebot entschädigt unsere bestäubenden Insekten für den Mangel an Nektar.
Der Name Apfelrose kommt nicht von ungefähr. Unter unseren heimischen Rosen sind die Hagebutten dieser Rose besonders gut verwertbar. Das Fruchtfleisch ist schmackhaft und von angenehm säuerlicher Note.
Die Hagebutten werden traditionell zu Marmelade verarbeitet. Daher lässt sich diese schöne Rose auch noch gelegentlich in alten Bauerngärten antreffen.
Hagebutten sind reich an Vitaminen, besonders an Vitamin C. Aus den Blüten kann ein besonders kostbares Öl gewonnen werden. Die Schale der Hagebutten eignet sich als Geschmacksverstärker bei Teemischungen. Die Fruchtschalen sollen einen positiven Effekt bei Entzündungen im Rachen zeigen. Auch in der Volksmedizin wurde diese wegen des hohen Vitamin C-Gehalts zur Steigerung der Abwehrkräfte eingesetzt, da sie harntreibend und abführend wirken sollen. Durch die ätherischen Öle in den Blüten wirken diese zusammen mit den Früchten positiv auf Milz und Leber. Aus den Blättern kann herrlicher, fiebersenkender Tee gebrüht werden. Die Wurzeln der Pflanze wurden in der Volksmedizin bei Erkältungserkrankungen angewendet.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls zur Selbstmedikation anregen, sondern einen Überblick über den momentanen Wissensstand geben.
Eine Haftung hinsichtlich der Verwendung ist ausgeschlossen.
Quellen: Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Helmut Pirc, Leopold Stocker Verlag), Wikipedia


