Deutscher Name: Großer Wiesenknopf
Synonyme: Blutströpfchen
Botanisch: Sanguisorba officinalis
Familie: Rosengewächse
Mehrjähriger aparter Riese und wichtige Schmetterlingspflanze
Heimische besonders malerische Wiesenpflanze
Höhe Laub: ca. 50-80 cm
Höhe Blüte: ca. 100-160 (200) cm
Blütezeit: Juni-August
Blüte: Dunkelrote Blütenköpfchen in aufrechten, malerisch überhängenden Blütenständen. Zwischen 20 und 40 Blüten stehen in einem Blütenstand. Die Blüte besitzt keine Kronblätter, denn die dunkelroten Kelchblätter sind zu einem Schauapparat ausgebildet (Köpfchen).
Frucht/Samen: Bei zusagendem Standort ganz brauchbare Selbstaussaat. Die Samen fallen nach der Reife recht schnell ab.
Blatt: das gefiedert Blatt erinnert an Eberesche
Herbstfarbe: gelb
Wuchs: aus dem horstigen Blattschopf erheben sich auf dünnen Stängeln schwebende Blütenknöpfchen
Verwendung im Garten: als Solitär oder in eindrucksvollen Gruppen. Ideal bei eher schweren und frischen Böden.
Trog: Im großen Trog gut machbar
Lebensraum, Standort: In sonnig bis leicht absonniger Lage, z.B. in Feuchtwiesen oder in Feuchtgräben, gerne auf etwas saurem Untergrund
In den Zentralalpen bis auf 2300 Meter aufsteigend. Es handelt sich beim Großen Wiesenknopf um eine typische Art der wechselfeuchten Nass- und und der Moorwiesen.
Boden: Frisch bis feucht, nährstoffreich, auch schwere, lehmige Böden sind gut geeignet.
Vorkommen: Von der Atlantikküste in Frankreich bis weit nach Ostasien (Südchina) vor. In Nordeuropa fehlt diese Art fast gänzlich oder ist zumindest sehr selten.
Die Nektar führenden Scheibenblumen werden rege von vielen verschiedenen Insektenarten besucht. Besonders gerne von Schwebfliegen und Schmetterlingen. Aber auch unsere Honigbiene mag die Blüten sehr gerne. Auch ausgefallenere Insekten wie Lederwanzen sind regelmäßig anzutreffen.
Bestimmte Arten des Ameisenbläulings sind auf den Großen Wiesenknopf angewiesen. Auch der Mädesüß-Perlmuttfalter nutzt den Wiesenknopf als Raupenfutterpflanze
Die Weibchen des Dunklen wie auch des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings (Phengaris nausithous und teleius) legen ihre Eier ausschließlich auf den noch ungeöffneten Blütenköpfen des Großen Wiesenknopfes ab. Die Falter benutzen dazu eine Legeröhre.
Die Bläulinge sind auf Feuchtwiesen mit größeren Beständen seiner Futterpflanze anzutreffen. Oft kommen diese nur in örtlich eng begrenzten Arealen vor. Im südlichen und mittleren Deutschland. Im Alpenvorland noch verhältnismäßig gut verbreitet, ansonsten überall selten geworden. Auch die Falter sitzen am liebsten auf den Futterpflanzen ihrer Raupen.
Wenn die Raupe schlüpft, so frisst sie sich entlang der Blütenspindel einen Gang, den sie mit Seide ausspinnt, um den Blütenkopf zusammenzuhalten. Die Raupe ernährt sich nur anfangs vom Großen Wiesenknopf und lässt sich dann fallen und von einer bestimmten Knoten-Ameisenart adoptieren. Diese tragen die Raupen in ihren Bau. Die Raupen imitieren den Geruch der Ameisenart und werden so als ihresgleichen anerkannt und entwickeln sich zu fertigen Faltern im Bau. Erst der fertige Schmetterling muss den Bau rasch verlassen, denn er besitzt keine Dufttarnkappe mehr.
Der Grundgeschmack von Blättern und Triebspitzen ist etwas fester aber milder als beim recht würzigen Kleinen Wiesenknopf
Die Wurzel der mitteleuropäischen Arten kann getrocknet und zu einer Art Mehl vermahlen werden, welches zu Brotteig gemengt wird. Die aromatischen Blätter können bis Sommeranfang hervorragend für Salate, Blattgemüsegerichte, Pürees oder zu Eierspeisen verwendet werden. Super auch für Kräuterbutter oder zum Ansetzen von Limonade sowie als Presssaft.
Früher als Heilkraut häufiger in Verwendung. Heute zu Unrecht nur mehr wenig bekannt. Bekannt sind die antibakterielle, schmerzlindernde, entzündungshemmende und allgemein kräftigende Wirkung. Speziell bei Entzündungen im Mund, Rachen und Darm kann der Wiesenknopf unterstützen. Aus den Blättern lässt sich ein ausgezeichneter Verdauungstee brühen, der überdies bei Durchfall helfen kann. Bei leichten Verbrennungen oder Blutungen (Gerbstoffgehalt) kann die zerstoßene Wurzel oder das Kraut aufgelegt werden.
Ehemals wurde die Pflanze als blutstillendes Heilmitteleingesetzt, wovon auch der Gattungsname (=blutaufsaugend) zeugt.
Tipps & Wissenswertes:
Blume des Jahres 2021 (gewählt von der Loki Schmidt Stiftung)
Namensherkunft aus dem Lateinischen: Sanguis für Blut, sorbere eigentlich trinken also für aufnehmen, absorbieren. Beschreibt die blutstillende Wirkung der Pflanze.
Aussaat: Licht- und Kaltkeimer.
Quellen:
Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, AT-Verlag
wikipedia
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