Deutscher Name: Tripmadam, Felsen-Fetthenne
Botanisch: Sedum reflexum, Sedum rupestre
Familie: Dickblattgewächse
Höhe: 20-40 cm
Blüte: leuchtend goldgelb, im ästigen, nickenden Blütenstand stehen bis zu 50 Blüten zusammen. Der Blütenstand ist mit schuppenförmigen Tragblättern besetzt
Blütezeit: Juli-August
Samen: die aufrechten Balgfrüchte werden mit zunehmender Reife gelb, Regentropfen können die feinen Samen aus diesen Balgfrüchten herausschwemmen.
Wuchs: durch kleine Ausläufer kleine Rasenteppiche bildend, gelegentlich auch durch abrechende Triebe, die neu bewurzeln
Lebensraum, Standort: in mageren, lockigen Felsen- oder Mager- und Sandrasen, auf Dünen und Felsköpfen, ja selbst in kleinen Rissen von heißen Asphaltflächen kann diese Felsen-Fetthenne gedeihen. Auch in trockenen und lichten Eichenmischwäldern gerne auf Felsköpfen anzutreffen.
Bei der Auswahl des Gesteines ist sie nicht wählerisch, wichtig ist aber eine starke Stickstoffarmut, also weitgehendes Fehlen von Dünger und/oder Kompost. Auch auch albsonnig bis halbschattigen Standorten, die ihr zusagen, kann sie sich gut entwickeln, solange keine kräftige Konkurrenz bedrängt.
Vorkommen: Das weite Verbreitungsgebiete reicht von der Iberischen Halbinsel bis in den Süden Skandinaviens. Östlich bis Griechenland, Rumänien und Polen.
Deutschland: weit verbreitet, im Nordwesten und Richtung Alpenvorland aber deutlich abnehmend
Kombination: Arzneiquendel, Felsennelke, Sandfedernelke, Pech-Nelke, Zypressen-Wolfsmilch, Kuhschelle, Natternkopf, Gelbe Skabiose, Kartäusernelke, Kronen-Lichtnelke, Steinquendel bzw. Bergminze, Hornklee, Wundklee, Sandgras-Nelke, Hauhechel, Gelber Lauch, Tausend-Güldenkraut
Verschiedenste Wildbienen und Hummeln haben große Freude an den meisten Fetthennen, so auch and er Tripmadam.
Als Futterpflanze für verschiedene Schmetterlingsraupen sind Fette Hennen weniger bekannt. Auch die Raupe des Roten Apollo kann theoretisch auf der Tripmadam angetroffen werden. Dies wäre allerdings eine freudige und äußerst unwahrscheinliche Sensation, denn der einst häufige prächtige Apollo ist in Mitteleuropa leider bereits seit Jahrzehnten fast ausgestorben. Ähnlich verhält es sich auch mit den Raupen der Wolfsmilch-Rindeneule, einem ebenfalls bereits stark gefährdetem Nachtfalter.
Der Rote Apollo ist in vielen Teilen Deutschlands schon seit teils mehr als 100 Jahren ausgestorben bzw. verschollen. Einen weiteren schweren Schlag versetzten dem prächtigen Schmetterling das großflächige Ausbringen von Pestiziden in den 1970er bis 1980er im Weinbau auch mit Helikoptern. Ob dieser Schmetterling je wieder in relevanter Anzahl zurückkehren wird, ist zu wünschen, bleibt aber ob der derzeitigen Situation wohl nur sehnlicher Wunsch.
Gelegentlich als „grüne“ Tripmadame angeboten, verfeinert sie mit ihrem würzig-säuerlichen Geschmack Salate, Suppen und andere Speisen. Passt geschmacklich gut zu Erdäpfel- und Käsegerichten. Für Eintöpfe eine kräftige Würzpflanze. Da die Felsen-Fetthenne immergrün ist, bietet sie sich auch im Winter als zuverlässiger Vitamin-Lieferant an. Auch in Kräuter-Essigen kommen die Triebe zum Einsatz. Übrigens sollten diese nicht getrocknet werden, denn da verlieren sie jegliches Aroma. Also frisch lautet die Devise. Die Pflanze enthält sehr viel Vitamin C und Gerbstoffe, was sie gesundheitlich interessant macht.
Tipps & Wissenswertes:
In Mauerritzen und auf ärmsten Standorten immer einen Versuch wert. Kommen Pflanzen im Topf oder aus dem Container zum Einsatz, so sollten kleine Ableger abgebrochen werden und diese dort ausgebracht werden. Mit etwas Sand abdecken und anfangs gelegentlich gießen, bis eine Wurzelbildung stattfindet.