Botanischer Name: Polygonatum verticillatum
Deutscher Name: Quirlblättrige Weißwurz
Familie: Spargelgewächse
sehr langlebig | heimisch | aparte Waldstaude
Höhe: 30-70 cm (100 cm)
Blüte: Die weißen, zarten, glockenförmigen Blüten hängen in wenigblütigen Trauben in den Blattachseln.
Blütezeit: Mai-Juni
Nektar/Pollenwert: 1/1
Frucht: die auffälligen, anfangs rosa-rote Beerenfrüchte (mit schwarzen Pünktchen), die sich im Spätherbst zunehmend schwarz verfärben, sind ein schönes Schauspiel
Laub: Die Laubblätter sind in Quirl gleichmäßig am Stängel verteilt. Jeder Quirl umfasst drei bis sieben oder acht Laubblätter. Die Oberseite der Blätter ist hellgrün, die Unterseite blaugrün.
Wurzel: dickes, fleischiges Rhizom
Wuchs: eleganter Wuchs, zunächst etwas trägwüchsig, aber sehr ausdauernd
Gartenstandort: In etwas beschatteten gemischten Bepflanzungen oder in Krautschichten vor und unter Baum- sowie Gehölzbeständen. In sonnigen Situationen leidet die Quirl-Weißwurz unter der Hitze!
Lebensraum: bevorzugt werden Laub- und Nadelwälder, vor allem in den Tälern der Mittelgebirge, aber auch in luftfeuchten Hangwäldern. Vorwiegend in schattigen Wäldern zu finden.
In höheren Berglagen und in Nordeuropa findet man sie auch in frischen Hochstaudenfluren auch sonnig. In den wärmeren Tallagen sind die Wuchsorte allesamt halbschattig bis schattig.
Boden: Am besten auf lehmigen Böden mit reichlicher Beimischung von nicht allzu gut zersetztem Humus. Dadurch reagiert der Boden schwach sauer und bleibt luftig. Eine gewisse Luftfeuchtigkeit am Standort ist vorteilhaft. Außerdem sollten die Standorte dauerhaft frisch (gelegentlich auch sickerfeucht) sein.
Vorkommen
Fast in ganz Europa vor, fehlt nur in Großbritannien und Irland und ist auf der Iberischen Halbinsel auf die hohen Lagen der Gebirge beschränkt.
Vom Polarkreis in Norwegen über Zentraleuropa, Kleinasien, den Kaukasusraum bis nach Afghanistan.Im Tiefland und in den tieferen Lagen der Mittelgebirge kommt sie nur vereinzelt vor, und in weiten Gebieten Mitteleuropas fehlt sie; sonst tritt sie zerstreut auf und bildet meist kleinere, oft lockere Bestände. Ausgesprochene Wärme- und Trockengebiete werden gemieden.
In den Alpen steigt die Quirlblättrige Weißwurz bis in Höhenlagen von über 2000 Metern.
Deutschland: Verbreitungsschwerpunkt in den Mittelgebirgsregionen. Im Tiefland gibt es nur Einzelvorkommen. Lediglich im Norden Schleswig-Holsteins wird sie als Vorposten der Skandinavischen Populationen wieder stetiger.
Schweiz: überall von der Hügelstufe bis in hochmontane Lagen recht häufig. Lediglich im zentralen Mittelland und in alpinen Höhenlagen fehlt sie.
Wegen der relativ kurzen Kronröhre erfolgt die Bestäubung außer durch Hummeln auch durch langrüsselige Bienen und durch kleinere Falter. Sie wird ganz gern beflogen, was bei uns in der Gärtnerei gut zu beobachten ist.
Wald-Glockenblume (Campanula latifolia), Ausdauerndes Silberblatt (Lunaria rediviva), Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides), Berggoldnessel (Lamium galeobdolon), Frühlingsplatterbse (Lathyrus vernus), Schneemarbel, Waldmarbel, div. Farne, Türkenbundlilie
Außerdem kann die Quirlblättrige Weißwurz sehr gut mit diversen Zwiebelpflanzen des selben Lebensbereiches vergesellschaften. Zum Beispiel mit Lerchensporn, Buschwindröschen, Leberblümchen, Waldveilchen
In den ersten Jahren entwickelt sie sich langsam. Speziell bei sommerlichen Trockenphasen nach Neupflanzungen brauchen die Pflanzen einige Zeit, um sich zu etablieren.
Danach ist die Quirlblättrige Weißwurz in schattigeren, gerne von Gehölzen durchwurzelten, humosen Lehmböden pflegeleicht. In niederschlagsreichen Regionen lässt sie sich auf allen humosen, nicht zu leichten Mineralböden mit der Zeit kaum noch verdrängen und entfaltet mit den Jahren einen ungeheuren Charme mit ihrer grazilen Gestalt.
Tipps & Wissenswertes:
Die Pflanze ist in allen Teilen giftig, die höchsten Giftkonzentrationen weisen die Früchte auf.
Quellen:
wikipedia