Deutscher Name: Traubeneiche
Synonyme: Wintereiche
Botanisch: Quercus petraea
Familie: Buchengewächse
Eichen werden uralt und zählen zu den absoluten Hotspots der Artenvielfalt
Man schätzt Eichen als gut gewappnet gegen die voranschreitende Erwärmung unserer Klimazone ein
Höhe: 20 – 30 m
Jahreszuwachs: in der Höhe ca. 35 cm, es dauert also rein rechnerisch bereits mindestens 60 Jahre um 20 Meter Höhe zu erreichen. Bei trockenen Jahren wird dies noch erheblich länger dauern.
Breite: 15 – 20 m
Wuchs: meist mit breit geschlossener und hoch gewölbter Krone. Der Stamm geht fast immer geraden bis zum Wipfel durch
Stammdurchmesser: bis über 2 Meter
Eigenschaften: frosthart, trockenheitsresistenter (als Stieleiche), übersteht sommerliche Dürren meist gut, stadtklimaverträglich, wärmeliebende Lichtholzart. Mit 100 – 120 Jahren hat sie ihre endgültige Größe erreicht. Stieleichen können 500 – 800 Jahre alt werden.
Blütezeit: Mai – Juni
Blüte: weibliche Blüten sind unscheinbar, weißlich und kugelig. Männliche Blüten in länglichen, grüngelben Kätzchen
Frucht: die länglichen, eiförmigen Eicheln sind wie bereits die weiblichen Blüten in Trauben gruppiert (namensgebend: Trauben-Eiche) und an nahezu ungestielten Fruchtbechern
Reifezeit: September bis Oktober
Blatt: das etwas ledrig Blatt ist ohne Stiel ca. 8 – 12 cm (selten auch länger). Mit 5 -7 abgerundeten Buchten je Seite, Blattstiel 1 – 1,6 cm
Herbstfarbe: gelblich bis braun
Wurzel: in den ersten etwa 50 Jahren wird eine kräftige Pfahlwurzel (sehr sturmfest) ausgebildet, die bis zu 1,5 Meter in den Boden eindringt. Vom 30. Lebensjahr an werden kräftige Seitenwurzeln ausgebildet, welchen wiederum Senkwurzeln entspringen, welche bis in eine Tiefe von 2 Meter vordringen und so auch sehr schwere, dichte, sauerstoffarme Böden erschließen können, ähnlich der Tanne, Zitterpappel und Hainbuche.
Traubeneichen sind zwar empflindlicher gegen Nässe als Stieleichen aber trockenheitsresistenter. Traubeneichen sind noch hitze- und stadtklimaverträglicher als Stieleichen. Traubeneichen findet man hauptsächlich im Hügelland und niedrigen Berglagen (z.B. Spessart und Pfälzerwald).
Die graubraune Rinde wird mit zunehmendem Alter tief gefurcht, jedoch etwas weniger als die der Stieleiche.
einzigartiger Solitär, mächtiger Hausbaum oder auch in waldähnlichen Situationen bei ausreichend Raum gut verwendbar
Standort: sonnig, bevorzugt luftfeuchte, wintermilde und mäßig sommertrockene Gegenden, bis etwa 700 Meter Seehöhe.
sehr anpassungsfähig, nährstoffreich bis nährstoffarm, mäßig trocken bis frisch, sandig-lehmig, steinig oder selbst reine Lehmböden
in Wäldern als auch in mehr oder weniger offenen Landschaften, typischer mitteleuropäischer Baum mit weiter Verbreitung
sehr anpassungsfähig, auch stadtklimafest. Die Traubeneiche neigt im Alter zur Bildung trockener Astpartien. Da Totholz bekanntlich der Förderung von Vielfalt dient, darf diese Eigenart durchaus positiv betrachtet werden.
Ökologisch wie auch unsere anderen heimischen Eichen ein absolut herausragendes Gehölz!
Unsere heimischen Eichen sind nämlich wahre Hotspots der Biodiversität.
Eine schier unglaubliche Zahl von Schmetterlingsarten nutzen unsere Eichen. Daneben
enorm viele Käfer und weitere Tierarten. Nicht zu vergessen unsere Vogelwelt die von jeder Eiche profitiert. Außerdem eine Vielzahl anderer Säugetiere von groß bis ganz klein wie Hirsche, Rehe, Wildschweine, diverse Mausarten, Siebenschläfer und und und.
Gerade bei Eichen soll auch die Wichtigkeit von sehr alten Eichen nicht unerwähnt bleiben. Denn gerade diese erst bilden Strukturen wie Baumhöhlen, Risse oder wie erwähnt absterbende Äste. In diesen Höhlenwiederum findet eine Vielzahl von Tierarten Unterschlupf oder Entwicklungsmöglichkeit. Anspruchsvolle, seltenste Käferarten, die große Mengen abgestorbenes Holzmaterial zur Entwicklung benötigen finden sich ebenso in diesen Hohlräumen wie Käuze, Eulen, Fledermäuse, Kleiber, ja sogar die wilden Honigbienen und viele andere mehr.
Der vorläufige Forschungsstand konnte etwa diese Menge an Tierarten im Verbreitungsgebiet nachweisen. Sehr deutlich zeigt sich der Schwerpunkt der Tiergruppen bei den Schmetterlingen.
Raupenarten insgesamt ca. 170 !
Davon spezialisiert wiederum etwa 45 Arten
An die 35 Käferarten leben an oder auch von der Eiche
Unsere Wildbienen sind nur mit einigen wenigen Arten vertreten
Auch Schwebfliegen sind mit knappen 10 Nachweisen vertreten
Bisher wurden knapp 330 verschiedene Arten auf unserer Stieleiche nachgewiesen. Diese Arten repräsentieren unterschiedlichste Organismengruppen wie Insekten, Spinnentiere und Pilze. Also wer den Platz. Hat in seinem Garten oder seinem Wäldchen, der gebe einer Eiche ein Plätzchen.Die Natur wird sich daran erfreuen.
die leicht bitteren Eicheln können vielseitig verwendet werden. Für Getränke, Streckmehl und geröstet als Kaffee. Schau dir dazu unseren Beitrag an.
Der Grundgeschmack von Eicheln ist etwas bitter und zusammenziehend. Wobei zwischen einzelnen Eichenbäumen oft große Unterschiede im Geschmack herrschen.
Auch die Blätter fanden früher häufig als Gewürz oder Mehl Einsatz.
Die fast reifen oder auch ausgereiften Früchte überbrühen und dann schälen. Die blanken Eicheln pürieren und das so entstandene Püree in einem Tuch mit etwas Wasser ausschwemmen. Eignet sich zum Verfeinern von Nachspeisen, Saucen, auch als Bratlingsgrundlage oder zu Gebäck.
Erfrischungsgetränk: man gibt die Eicheln mit Schale für 3 – 4 Tage in ein Gefäß mit Wasser (an einem kühlen, finsteren Platz). Das nun angereicherte Wasser wird am besten eiskalt als Erfrischungsgetränk serviert
Weitere spannende Verwendungsmöglichkeiten sind in der Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen aus dem AT-Verlag nachzulesen.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls zur Selbstmedikation anregen, sondern einen Überblick über den momentanen Wissensstand geben.
Eine Haftung hinsichtlich der Verwendung ist ausgeschlossen.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Traubeneiche
Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen AT Verlag
https://www.naturadb.de/pflanzen/quercus-petraea/#oekologischer_wert