– Gewöhnliche Kuhschelle, Pulsatilla vulgaris
– Wald-Schlüsselblume, Primula elatior
– Grosse Sternmiere Stellaria holostea
– Palmblatt-Nieswurz, Helleborus foetidus
– Heimisches Lungenkraut oder dunkles Lungenkraut, Pulmonaria officinalis
mehrjährig
Deutsch: Kuhschelle
Botanisch: Pulsatilla vulgaris
Familie: Hahnenfußgewächs
Höhe: bis ca. 40 cm
Blüte: violett, blau, selten weiß, März bis Mai
Glockenblumen, die reichlich Nektar und Pollen anbieten
Lebensraum: eher trockene Böden, absolute Lichtpflanze, erträgt keine längere Beschattung, natürlich vorkommend in lichten Kiefernwäldern, oft direkt auf Felsen wachsend. Auch in Halbmager- oder Magerrasen. Kann also Richtung Sommer durchaus von etwas höherer Wiesenvegetation umsäumt werden.
Boden: bevorzugt kalkhaltige, schottrig, sandige Böden, gerne vollsonnig und in Südlage, sehr düngefeindlich
Verbreitung: West- und Mitteleuropa
Gefährdung: überall stark gefährdet und großteils auch aus ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten verschwunden
heimisch
Nutzen für Tiere
Für frühe Bienen und Hummeln eine besonders wertvolle erste Nektar- und Pollenquelle.
Aussaathinweis
Kaltkeimer
Der einfachste Weg, Kaltleimer zur Keimung zu bringen, ist es, die Aussaat in Aussaatkistchen über den Winter im Freiland zu belassen. Der natürliche Winterverlauf mit Niederschlag auch in Form von Schnee ist ideal zum Abbau der keimhemmenden Stoffe im Samenkorn.
Alternativ können auch die Samenkörner an einem kühlen und trockenem Ort gelagert werden. Keinesfalls im warmen Wohnraum. Hier findet kein Abbau keimhemmender Stoffe statt und das Saatgut keimt bei Aussaat nach dem Winter ohne Einwirkung kühler Temperaturen einfach nicht oder spärlich.
Tipps & Wissenswertes
Die Früchte werden als Federschweifflieger bezeichnet. Bei trockenem Wetter, werden diese vom Wind oft weit fortgetragen. Hin und wieder kann man beobachten, wie sich die kleinen, beschweiften Nüsschen skurril am Boden verdrehen. Dies ist ein Mechanismus, der dem Nüsschen dabei hilft, sich in den Boden einzugraben. Denn dieser fedrige Schweif bewegt sich bei Nässe und versetzt so das Nüsschen in Drehbewegung. Dadurch erfolgt ein eindringen ins Erdreich.
Die Früchte sind reif, wenn sie sich ganz leicht ablösen. Wenn sie sofort ausgesät werden, entweder direkt oder in ein Saatkistchen, keimen diese rasch und zuverlässig. Saatgut nicht oder nur minimal abdecken. Lagert man das Saatgut länger, kommt es in Keimruhe und keimt dann erst wieder nach der Winternässe und –kälte im darauffolgenden Jahr. Also: Rasch ansäen oder laaange warten.
Meine Kuhschellen wachsen vollsonnig in einer ums Haus angelegten Kiesfläche. Wichtig ist, darauf zu achten, dass sie nicht zu sehr bedrängt und beschattet werden. Die massenhafte Blüte im Frühjahr ist jedes Jahr ein umwerfendes Schauspiel.
Beliebte Nachbarn: alles was auch Sonne und trockene Böden mag. Kugelblume, Zypressenwolfsmilch, Rundblättrige Glockenblume, Silberdistel
Deutscher Name: Hohe Schlüsselblume, Waldschlüsselblume
Botanisch: Primula eliator
Familie: Primelgewächse
heimisch | mehrjährig
Höhe: 15-30 cm
Blüte: schwefelgelb, zarter Duft
Nektar/Pollenwert: 2/1
Blütezeit: März-April
Lebensraum, Standort: Krautige Eichen-, Hainbuchenwälder, unter und vor Gehölzen, Waldrand, Bergwiesen, Auenwälder, sonnig- halbschattig.
Vielseitig im Garten einsetzbar, auch im Topf
Boden: frisch – feuchter Boden, bevorzugt lehmig – humos, Lehmzeiger
Vorkommen: ganz Europa
besonders geschützt, darf am Naturstandort nicht beerntet oder ausgegraben werden
Anwendungen: Wurzeln, Blätter und Blüten haben eine heilende Wirkung. Vor allem die im Herbst gesammelten Wurzeln und Blüten werden medizinisch verwendet (Schutzbestimmungen beachten) Aus allen Pflanzenteilen kann hervorragender hustenstillender Tee gebrüht werden, da vor allem die Wurzel schleimlösend wirkt. Dieser Tee eignet sich besonders zur Vorbeugung von Bronchitis und chronischem Husten. Die Blüten sollen eine harn- und schweißtreibende Wirkung haben und beruhigend auf Nerven wirken. Aber auch in der Hautpflege beispielsweise zur Stärkung des Bindegewebes kann sie eingesetzt werden (Dampfbad mit der hohen Schlüsselblume).
Nutzen für Tiere: Eine sehr wichtige Futterpflanze für Raupen und Schmetterlinge. Etwa die Raupen der Perlbinde und des Schlüsselbluumen-Würfelfalters nutzen sie als Nahrungspflanze. Aber auch Hummeln und Bienen freuen sich über den frühen Nahrungsspender. Die Ackerhummel, die gemeine Pelzbiene, die gehörnte Mauerbiene aber auch Schwebfliegen wie der große Wollschweber zählen zu den häufigen Besuchern der Pflanze.
Tipps: Da die Schlüsselblume zu recht geschützt ist, sollte man unbedingt größere Mengen davon im eigenen Garten haben – sie mag lehmige, eher feuchte Böden. Dann kann sie auch ohne weiteres beernetet und beispielsweise für Tee verwendet werden.
Deutscher Name: Große Sternmiere, Echte Sternmiere, Großblütige Sternmiere
Botanisch: Stellaria holostea
Familie: Nelkengewächse
mehrjährig | heimisch | immergrün | ausbreitungsfreudig
Höhe: 15-30 cm
Blüte: strahlend weiß
Blütezeit: April-Juni
Blütenstand mit 6 – 12 einzelnen Blüten, mit deinem Durchmesser von 2-3 cm
Wuchs: Ausbreitung über bodennahe Triebe und Aussaat
Lebensraum, Standort: sonnig – halbschattig, lichte Laub- und Mischwälder, Hainbuchenwälder, sonnige Hecken und Gebüsche, sonniger Gehölz-Rand, Beet, Topf
Boden: trocken – mäßig frischer Boden, bevorzugt lehmige und sandige Böden, schwach kalkmeidend
Vorkommen: gemäßigte Zone Europas und West-Asiens
Nutzen für Tiere: Kurz gesagt eine Top-Pflanze für Nachtfalter und Wildbienen!
Die Pflanze erweist sich als wichtige Nahrungsquelle für verschiedenste Nachtfalterarten (u.a. Hornkraut-Tageulchen). Auch mehrere Eulenfalter und Spanner nutzen die Große Sternmiere als Raupen-Futterpflanze. Sie versorgt somit sogar gefährdete Arten wie den Hornkraut-Blattspanner und die braune Glattrückeneule.
Auch für Wildbienen ist die Pflanze sehr wertvoll und wird häufig von Arten wie der Feldweg-Schmalbiene, der Gemeinen Furchenbiene oder der Flaum-Sandbiene besucht.
Kulinarik: Die großen hübschen Blüten der Großen Sternmiere eigenen sich hervorragend als Speisedekoration, und können auch ohne bedenken verzehrt werden. Die Triebspitzen können während des Jahres immer wieder wie ein Schnittsalat geerntet werden. Ihr Geschmack kann als mild und frisch beschrieben werden. Die komplette Pflanze samt Stängel, Blüten und junge Früchte ist verwendbar. Die zarten Stängel können beispielsweise zu schmackhaften Pesto verarbeitet oder als Gemüsefüllung für Teigtaschen verwendet werden.
Anwendungen: In der Volksmedizin wurde der Saft der Pflanze bei Augenentzündungen angewendet.
Tipps & Wissenswertes:
Nicht alle Blüten der Pflanze blühen gleichzeitig, was die relativ lange Blütezeit erklärt. Wegen der geringen Ansprüche und dem minimalen Pflegeaufwand der Pflanze, gilt sie leider oft als Unkraut, obwohl sie mit ihrer sensationellen Blütenfülle eine ideale Ergänzung zu großblättrigen Stauden darstellt. Da sie eine der wichtigsten Schmetterlingspflanzen darstellt, sollte sie wieder viel mehr Verwendung finden.
Auf frischer Erde keimen die Samen der Pflanze rasch und einfach, wodurch man beispielsweise in einem Blumenkasten immer frischen Salat griffbereit hat. Vom Geschmack her ähnelt die Pflanze einem Kopfsalat.
Deutscher Name: Echtes Lungenkraut, Hänsel und Gretel
Botanisch: Pulmonaria officinalis
Familie: Raublattgewächse
heimisch | robust
Höhe: 25-35 cm
Blüte: blau – lila, junge Blüten sind rosa, duftend
Blätter: grün mit hellen Flecken
Frucht: Nüsschen
Blütezeit: März-Mai
Lebensraum, Standort: absonnig, halbschattig, Gehölzrand, Laub- und Mischwälder, Gebüsche
Boden: frischer und feuchter Boden, bevorzugt lehmig/sandig und kalkhaltigen Boden
Vorkommen: weite Teile Europas, bis 1300 m.
Anwendungen: In der Volksmedizin wurden die Pflanze bei verschiedenen Lungenerkrankungen und als Hustenmillen angewendet. Außerdem soll es die Wundheilung positiv beeinflussen, indem getrocknete Blätter auf die entsprechende Stelle gegeben werden. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin ist die Pflanze beliebt und wird bei Lungen- und Darmbeschwerden eingesetzt.
Nutzen für Tiere: Das echte Lungenkraut liefert wertvollen Nektar für Hummel-Königinnen (Ackerhummel, Steinhummel, Gartenhummel). Aber auch zahlreiche Bienenarten erfreuen sich an den Blüten der Pflanze, unter anderem die westliche Honigbiene, die gemeine Pelzbiene oder die Mauerbiene. Schmetterlinge wie der Aurorafalter oder der Zitronenfalter sind häufige Besucher.
Kulinarik: Die im zarten Blätter die im Frühjahr geerntet werden können eignen sich als Salatbeigabe. Auch später können die Blätter zu Spinat, Suppen oder Gemüsegerichten verspeist werden. Der Geschmack ähnelt der einer Gurke und ist mild.