Deutscher Name: Beinwell, „Hummelwell“
Botanisch: Symphytum officinalis
Familie: Raublattgewächse
mehrjährig | heimische Heilpflanze | Hummelmagnet
Höhe: 80-120 cm
Blütezeit: Ende Mai bis Juli
Blüte: fünfzählig, rötlich aufblühend und violett verblühend, seltener creme-weißen, einzelne kleine Glockenblumen mit etwas hängendem Kelch, mehrere in einem gemeinsamen Blütenstand
Frucht/Samen: die Früchte zerfallen in jeweils vierzählige Teilfrüchte (sog. Klausen). Die herausfallenden Klausen werden aufgrund eines Elaiosoms vielfach durch Ameisen verbreitet. Auch Schwimmausbreitung durch eine Luftblase am Same ist möglich und eine Anpassung an feucht-nasse Standorte.
Blatt: sommergrün
Wurzel: das rübenförmige, etwas verzweigte Rhizom kann bis zu 180 cm! tief wurzeln. In der Wurzel wird Inulin eingelagert.
Wuchs: ein kräftiger Horst wird ausgebildet, über die Wurzel kommt es auch zur Bildung weiterer kleiner Horste
Verwendung im Garten:
sehr vielfältig einsetzbar, da er recht bodentolerant ist. Am schönsten und kräftigsten entwickelt er sich auf nährstoffreichen, frisch-feuchten Böden. Somit entsprechend am Teichrand, in feuchten Mulden aber genauso gut an einer Wildsträucherhecke oder zwischen größere Bäume solange genügend Licht vorhanden. Auch als Heilpflanze im Bauerngarten. Tröge müssen wirklich sehr groß sein, um ihm ein gutes Wachstum zu ermöglichen.
Lebensraum, Standort:
wächst gerne in sehr nahrhaften, sonnigen bis licht halbschattigen und feuchten bis nassen Standorten in Auwäldern, in feuchten Hochstaudenfluren, in Fett- und Nasswiesen und an nährstoffreichen Feldrändern
Boden: In jedem guten, frisch bis feuchten Boden. Auf schweren Lehm- und Tonböden fühlt er sich besonders wohl. Er kommt auch mit trockeneren, mageren Standorten gut zurecht, bleibt dort aber deutlich kleiner. Anhaltende ausgeprägte Trockenphasen können dem Beinwell stark zusetzen.
Vorkommen: Von den spanischen Pyrenäen bis in das nördliche Mitteleuropa und nach Osten über ganz Osteuropa bis Zentral-Asien und das westliche Sibirien. In Mitteleuropa von den Tieflagen bis in bergige Lagen
Wasserdost, Gilbweiderich, Mädesüß, Wilde Karde, Nachtviole, Großes Pfeifengras, Gelbe Wiesenraute
Der Beinwel ist eine herausragende Hummelweide und zieht aufgrund seines besonders ergiebigen Nektar- und Pollengehaltes auch viele andere Wildbienen an. Daher wäre der Name Hummelwell mindestens genauso passend.
Der direkte Blütenzugang wird durch sogenannte Schlundschuppen verschlossen. Daher ist der Nektar eigentlich nur für langrüsselige Wildbienen-Arten (eben auch die Hummeln) zugänglich. Beim Besuch klammert sich die Hummel an den mit auffälligen Papillen ausgestatteten Rand der Krone fest und schiebt ihren Rüssel an die am Austritt des Griffels verbleibende Öffnung. Durch das ständige Schütteln rieselt dabei auch der mehlige Pollen auf sie herab.
Doch auch kurzrüsselige Arten, wie beispielsweise Erdhummeln wissen sich zu helfen. Sie beißen einfach die Kronröhre seitlich an, um an den Nektar zu gelangen. Mit etwas Glück hört man sogar das Knacksen, wenn die Hummeln sich Zugang verschaffen.
Von alters her eine geschätzte Nahrungspflanze. Doch etwas Vorsicht sei geboten, denn in jüngeren Zeit wurden leberschädigende Stoffe festgestellt. Auch hier wird wohl die Regel “Die Dosis macht das Gift“ anzuwenden sein.
Die ganz jungen, sehr eiweißreichen Blätter werden in einigen Regionen trotz dieser gewissen Alkaloid-Konzentration gelegentlich verzehrt. Sie sind behaart und laufen lang am Stengel herab.
Seit der Antike findet Beinwell bei Knochenbrüchen, Wunden und Entzündungen Verwendung. Auch heute ist der aus den Rhizomen gewonnene Extrakt in vielen Salben enthalten. Bei stumpfen Sportverletzungen, Sehnenscheidenentzündungen oder entzündlichen Prozessen im Bewegungsapparat wie Gicht macht man sich die entzündungslindernde Wirkung zunutze. Die Anwendung findet dabei nur äußerlich z.B. in Form von Breiumschlägen statt.